Entdeckungsreise auf Po Toi Island

•9. Januar 2011 • Kommentar verfassen

Sonntag, 19. September 2010

Nachdem wir am vorherigen Tag so viel erlebten und dies noch verarbeiten mussten, wollten wir am nächsten Tag eher etwas ruhiger angehen. Es war ja auch Sonntag 😉 Po Toi Island stand da noch auf unserer „ToDo-in-Hong Kong“ Liste. Ursprünglich wollten Sophie, unsere beiden Gäste Enrico und Berthold und ich allein los, doch dann begleiteten uns spontan noch ein paar andere Freunde 🙂 Also nahmen wir zusammen die Fähre ab Stanley nach Po Toi.

Ganz genau genommen sind die Po Toi Islands eine Inselgruppe aus zehn Inseln, dessen Hauptinsel Po Toi mit 3,69 qm ist. Dies war auch unsere anvisierte Insel. Po Toi heißt (laut Wikipedia) aus dem Chinesischen übersetzt „Float“ (Floß) oder auch „to float“, benannt nach der Eigenschaft, dass die Insel aus der Ferne eben wie ein Floß aussehen soll. Bewusst ist mir das nicht aufgefallen, aber immerhin wissen wir jetzt, wo der Name herkommt 😉 Zudem gehört die Insel zu den offiziellen Denkmälern von Hong Kong, da die Insel Felsritzungen von vor etwa 2000 Jahren aufweist

Zwar ist die Insel sehr klein, aber ihre Beschaffenheit ist umso beeindruckender. Lauter Gesteinsformationen, die mit etwas Fantasie auch so manch Figuren annehmen. Ein Fels hat mich an Fred Feuerstein erinnert, der da, vor sich hin grinst, gemütlich in den Gräsern sitzt und die Natur genießt (siehe Bild) 😀

Die Insel lud wirklich zum Wandern und Genießen ein. So gab es eine kleinere und eine größere Route. Da wir nicht schon in zehn Minuten am Ziel sein und etwas von der Insel sehen wollten, entschieden wir uns für die „große“ Route. Irgendwie haben wir ewig gebraucht, den anfänglichen Weg zu finden, aber anderen Touristen ging es ähnlich. So wissen wir heute noch nicht, ob wir wirklich die richtige große Route gegangen sind 😀

Wie auch immer…es war eine echt schöne gemütliche Wanderung. Wir hatten einen super Ausblick auf das Südchinesische Meer und über die ganze Insel. Mal liefen wir einen richtigen Weg lang, mal einfach über die Felsen, die aber Teil des offiziellen Wanderwegs waren. Zwischendurch blieben wir immer wieder stehen oder setzten uns auch hin, um den Wahnsinns Ausblick zu genießen, Fotos zu machen und…in uns zu kehren 😀 Gegen Ende des Weges war ich irgendwie mit Lars etwas den anderen hinterher, sodass wir mal kurz auf uns selbst gestellt waren, was die Orientierung betraf. Und genau an diesem Punkt war es fatal 😀 Denn wir verirrten uns irgendwie, schienen in einer Sackgasse von hohen Gräsern zu sein, gingen dann also wieder etwas zurück, um festzustellen, dass es aber keinen anderen Weg gibt. Also doch wieder diesen Weg entlang. Aber nääää, das ist doch kein Weg! Hm…lass uns nochmal zurückgehen…Nee, das muss der richtige Weg sein! Oh guck mal, da kommen uns welche entgegen. Also doch der richtige Weg! 😀 Irgendwie fanden wir die anderen aber trotzdem nicht wieder, gingen dann also zum „Hafen“, der aber schon in Sicht war, um auf die anderen zu warten. Letztendlich mussten wir dort ja alle wieder hin, um mit der Fähre zurück nach Hong Kong Island zu fahren. Unser Glück 😀

Gegen Ende des Wanderwegs waren übrigens ein paar Häuser, die man aber eigentlich nicht mehr Häuser nennen kann. Hütten oder Schuppen triffts besser. Und da leben tatsächlich noch Menschen! Da fühlte man sich Jahrhunderte zurück in der Zeit…Es war ja nun nicht selten, dass wir vor allem auf Inseln solch heruntergekommenen bewohnten Hütten begegneten. Aber es machte mich auch trotzdem dieses Mal wieder sprachlos, wie unterschiedlich fortschrittlich die Menschheit heute lebt. Hier die moderne Industrienation mit Smartphones, Facebook, Hybridautos und Robotern. Dort Menschen, die aus unserer Sicht mehr als unter der Armut zu leben SCHEINEN und vom Fischen leben. „Scheinen“ hebe ich bewusst heraus, da ich das ja nicht wissenschaftlich belegen kann. Denn eigentlich glaube ich nicht, dass die Menschen immer so arm sind wie sie zu sein scheinen. Und ich bin überzeugt, dass manch dieser Menschen auch tatsächlich glücklicher sind als wir hier im „Westen“. Ohne iPhone, neuester Mode, Schönheitswahn und Starbucks. Ich lasse mich gern eines Besseren belehren! Aber solange bleibe ich dabei…

Auf der Insel leben auch nur ganz wenige Menschen. Eine Internetquelle besagt, es seien nur noch eine „Handvoll“ Einwohner. Nach meinen Beobachtungen würde ich die Zahl signifikant um etwa 250% erhöhen 😉 Auf jeden Fall gibt es ein Restaurant, in dem sich lauter Touristen tummeln. Ich schätze, das Verhältnis von Touristen zu Einwohnern pro Tag ist an gut besuchten Tagen etwa 30 : 1. Dann scheint es ja doch ein gutes durchschnittliches Pro-Kopf-Einkommen zu geben auf der Insel, da sich ja doch viele der Touristen auf einen Snack oder Drink im Restaurant niederlassen und die Preise verhältnismäßig nicht so billig waren, wenn ich mich recht erinnere.

Ursprünglich hatten wir angedacht, an dem einzigen kleinen Strand noch am Ende der Wandertour baden zu gehen. Zumindest stand in einem unserer Reiseführer, dass es einen Strand gebe. Den gab es auch. Aber da war mehr Müll als Wasser. Und alles mach ich dann doch nicht mit 😉

So waren wir dann auch bereit, mit der Fähre wieder zurückzufahren, nur die fuhr erst in etwa 1,5h. Also chillten wir noch etwas und warteten, bis die Fähre losfuhr. Dort am Anlegesteg der Fähren kam dann übrigens noch eine Fähre an, von der mehrere Personen mit ganz vielen Lebensmitteln im Gepäck ankamen. Dies war also die „Insel-Lebensmittel-Ration“, Restaurant eingeschlossen. Tja, auf ’ner Insel kann man eben nicht einfach mal zu Fuß, mit dem Fahrrad oder dem Auto zum nächsten Supermarkt oder Kiosk fahren. Stellt euch das mal vor…

Da der Nachmittag gerade erst angebrochen war, wollten Sophie, die beiden Jungs und ich noch nicht nach Hause und so trennte sich unsere Gruppe nach Wiederankunft in Stanley. Die anderen fuhren nach Hause, und wir nahmen dann noch ein Taxi zum Strand in Big Wave Bay, um dort den Tag und das Wochenende gemütlich ausklingen zu lassen…

Schwimmen in Hong Kongs höchsten Wasserfällen, auf zum höchsten Berg Hong Kongs, bis zum Zoo zum Spielen mit Affen und Kühen

•9. Januar 2011 • Kommentar verfassen

Samstag, 18. September 2010

Unsere 2er-WG war ja schon ziemlich bunt und dynamisch. Aber nun sollte sie es umso mehr werden: Denn Sophie bekam Besuch von zwei Freunden aus Deutschland, die nun ca. 1,5 Wochen bei uns bleiben würden. Die beiden Jungs, Berthold und Enrico, durften es sich also auf unserer gemütlichen Leder-Couch gemütlich machen und kuscheln. Und Sophie und ich mussten nun jeden Morgen aufpassen, dass wir nicht wie gewöhnlich unbekleidet durch die Wohnung laufen 😀

Da die Jungs natürlich so viel wie möglich von Hong Kong sehen sollten und auch unsere Zeit sich langsam dem Ende neigte, überlegten wir uns nun genau, was wir noch von Hong Kong sehen wollten. Da war doch noch was…genau! Wie wärs, wenn wir dieses Wochenende mal den höchsten Berg Hong Kongs, den Tai Mo Shan, mit 957m besteigen? Aber dann waren da ja auch noch die schönsten und höchsten Wasserfälle, die Ng Tung Chai Waterfalls, die wir sehen wollten. Und wann wollen wir den Wanderweg erkunden, wo uns angeblich ganz viele Affen begegnen sollen… Uns wurde wieder bewusst, unsere Zeit war viel zu kurz, um alles sehen zu können, was wir noch wollten…

Nach etwas Recherche im Internet haben wir uns für die Wasserfälle entschieden. Dabei sahen wir aber, dass auch der Tai Mo Shan in der Nähe liegen soll, jedoch fanden wir nicht heraus, wie wir von einem zum anderen kommen. Also ERSTMAL Wasserfälle…

Auf einer unscheinbaren Internetseite (http://jonehk.blogspot.com/2008/04/ng-tung-chai-waterfall-tai-mo-shan-park.html ) fanden wir die beste Beschreibung zum Wanderweg, der uns zu den Wasserfällen führen sollte. Danach hieß es wir sollten mit der MTR (U-Bahn) bis Tai Po Market und dann weiter mit dem Bus 64K bis zum Dorf Ng Tung Chai fahren. „I believe it was the 18th stop“, schreibt der Autor der Wegbeschreibung. Da die Anzeige im Bus nur auf Chinesisch war, blieb uns also nix anderes übrig als zu zählen. Nur irgendwie sind wir schon nach den ersten paar Stops mit dem Zählen durcheinander gekommen 😀 Nun hieß es also Augen auf und Adlerblick, damit wir die gesuchte Bushaltestelle erkennen. Ich hab sie dann auch gesehen, nur da fuhr der Bus auch schon weiter…also nächste Station raus und zurücklaufen.

Hier sei noch bemerkt, dass es wohl wieder ca. 30 bis 35°C waren. Ein bisschen taten mir die Jungs schon leid, da sie ja noch keine „bei-heiß-schwülem-Wetter-in-Hong-Kong-wandern“-Erfahrung hatten 😉

Wir hatten nun den Weg gefunden, der uns zu den Wasserfällen führen sollte. Nach ca. 10 Minuten kamen wir an eine kleine Gabelung, wo wir ein GEMALTES BILD wie von Kindeshänden sahen, auf dem die Wasserfälle abgebildet waren und uns die Richtung weisen sollten. Ich war irgendwie total beeindruckt, hab ich doch zuvor noch nie so ein gemaltes Bild als Wegweiser gesehen. Bald schon kamen wir an die nächste Gabelung und gingen wie automatisch links. Doch dann kamen wir auf einen Hof, wo mehr oder weniger Sackgasse war. Zufall und Glück sollten auf unserer Seite stehen: Denn da kam gerade ein Pärchen um die Ecke, die wir dann nach dem Weg fragten. Sie zeigten auf eine kleine Gasse. Das hätten wir als offiziellen Weg erkennen sollen?? So ging es weiter und bald schon befanden wir uns wieder im Dschungel 🙂 Wunderschönes Grün, Palmen, Lianen, Natur pur. Ich war begeistert! *kneif kneif – ja ich bin tatsächlich in Hong Kong* Eine große Anzeige auf dem Weg zeigte uns eine Karte vom Tai Mo Shan Country Park. Dann muss doch hier auch dieser höchste Berg Tai Mo Shan sein?? Ah da isser! Also schauen wir doch mal…Ah ja , da sind wir. Hier gibt es zwei Routen, eine nach links, eine nach rechts. Die Linke führt uns zu den höchsten Wasserfällen, die Rechte zum Tai Mo Shan. Aber beide Ziele liegen doch nah aneinander – können wir das eine mit dem anderen nicht verbinden?? Mist, da ist scheinbar eine Lücke dazwischen. Und ein Warnschild, dass der Verbindungsweg aufgrund von einem Landrutsch unterbrochen ist und man somit nicht dort langgehen darf. Hrrrrr… Also gut, dann die Wasserfälle. Auf geht’s!

Der Wasserfall durchzog den ganzen Country Park und war in vier Abschnitte unterteilt: Bottem Fall (unterer Wasserfall), Middle Fall (mittlerer), Main Fall (Haupt-) und Scattered Fall (heißt „zerstreut“ laut Wörterbuch). Der Scattered Fall war aber auf dem Weg nach dieser Unterbrechung. Da der Main Fall aber DER Wasserfall sein sollte, der eben am höchsten und schönsten ist, sollten wir also unser Ziel erreichen dürfen.

Während wir also durch den Dschungel stapften lauschten wir der Natur und schalteten unsere Ohren sensibel auf das Geräusch von Wasser. Da! Ich kann es hören! So erreichten wir auch schon bald den Bottom Fall. Klein, aber fein 🙂 Da wir nicht wussten, wie weit es noch bis zum Main Fall ist, hielten wir uns dort nicht lange auf und wanderten weiter. Der Middle Fall war schon weitaus imposanter und lud Sophie und mich wieder zum Quatsch machen ein, was Fotografieren betraf. Langweilige Fotos schaut sich ja keiner mehr an…und dann hat man auch nix mehr zu lachen 😉 Nach dem kleinen Fotoshooting ging es auch schon weiter…und weiter…und weiter…oh ich hör es wieder! Das Rauschen des Wassers! Und es wird immer lauter!

WOOOOOOOOOOOOOOOOOWWW! Wuuuuuuuuuuunderschööööööööön!! Wir waren alle fasziniert. Klar, mit den Niagara-Wasserfällen konnte dieser nicht mithalten. Aber wie oft steht man denn überhaupt in seinem Leben mal vor einem Wasserfall? Ich hatte ja schon andere auf Lantau Island gesehen, aber nicht so hohe. Ich war wirklich beeindruckt 🙂 Nicht zuletzt von der Atmosphäre, in der wir uns befanden. Im Becken dieses Wasserfalls sonnten sich bereits einige in der strahlenden Sonne auf den größeren Felsen und genossen einfach den Augenblick. Wir waren also am Ziel angekommen und unsere Erwartungen waren keinesfalls zu hoch angesetzt. Wieder war ich…einfach glücklich 🙂 Und wieder war ich fasziniert, welch Schönheit uns die Natur doch bietet!

Rucksack abgelegt, Schuhe ausgezogen und Füße ins Wasser ge….ahhhhhhh kaaaaaalt!!! :-O EISkalt!! Angesichts der Mittagsstunde brannte die Sonne nun umso mehr. Aber sobald wir unsere Füße ins Wasser hielten, war das Wetter plötzlich angenehm 😀 Oh mein Gott!! Und die da gehen auch noch BADEN in diesem eiskalten Wasser! Verrückt! Tzzz…

„Sophie! Wollen wir auch? :D“ – „Boah das ist echt…riiiichtig….kalt.“ „Ja, aber…wenn wir schon mal hier sind…wann haben wir schon die Chance in einem Wasserfall baden zu gehen??“ – „Hmmm…stimmt eigentlich.“ 😀

AU AU AU AAAARRRGGGGHHHHH IST DAS KAAAAAAAAAAAAAAAAALT!!!

😀 Ich musste irgendwie lachen die ganze Zeit. Wie wir Frostbeulen uns ins Wasser trauten, ganz langsam, und nicht so recht wussten, wo wir hinstapften. Und dann hatten wir auch noch den Anspruch direkt zum Wasserfall hinzuschwimmen, also da, wo das Wasser ins Becken plätschert, viel mehr schießt. Wer weiß, was hier im Wasser rumschwimmt? Ah ein – äh was ist das? Äh…Würmer? Uaaahhhh egal nicht daran denken 😀

Wir hatten dort übrigens noch einen Chinesen kennengelernt, mit dem wir so ins Gespräch gekommen sind. Er fand irgendwie auch daran Gefallen, uns mit seiner professionellen Kamera zu fotografieren. Wieder ein Fotoshooting 😀 Und er war so super nett, dass er uns dann später auch über Internet einen Zugang zu diesen Fotos schaffen wollte. Wir quatschten ein bisschen mit ihm und fragten ihn dann, ob er wüsste, ob wir von hier aus doch irgendwie zum Tai Mo Shan gelangen könnten. Er zeigte dann auf einen Weg, wo man auch schon das Warnschild erkennen konnte, auf dem stand, dass man dort nicht langgehen sollte aufgrund von Landrutschen…Er meinte, man könne dort aber trotzdem langgehen, ist eben nur etwas schwieriger der Weg. SUPER! GENAU DAS WOLLTEN WIR DOCH HÖREN! 🙂

So machten wir uns nach einer Stunde Relaxen auf zur nächsten Etappe. So gingen wir auf diesen angeblich gefährlichen Weg und schon nach wenigen Schritten sahen wir: OK, das Schild ist berechtigt. Das seh echt nicht so human aus. Da müssen echt mal irgendwann gewaltige Landmassen einfach so heruntergekommen sein! Felsen, Bäume, alles. Heftig. Vor uns trauten sich aber auch schon drei Frauen diesen „Weg“ lang, also folgten wir ihnen einfach. Zeitweise hätte man sich wohl mit einem Kletterseil sicherer gefühlt, aber auch ohne bewältigten wir diesen Aufstieg. Lang war er nicht, aber umso anstrengender. Doch dann kamen wir wieder auf normalem Wege und sahen, dass wir dem nächsten Etappenziel näher zu kommen schienen. Irgendwann kamen wir wieder auf eine große Wanderkartenanzeige vorbei, die uns den Weg zum Tai Mo Shan weisen sollte. Tai Mo Shan! Yessss! 🙂

Geil. Zwei in eins. Höchste Wasserfälle UND der höchste Berg Hong Kongs! An EINEM Tag! Natürlich gehen wir DIESEN Weg! Dieser Weg war – außer den unerlaubten Aufstieg – um einiges schwieriger als der Wanderweg zu den Wasserfällen und wir kamen doch ganz schön ins Schniefen und Schnaufen. PUH! Ich kann irgendwie nicht mehr… Los, weiter gehts! PUH! Ist das anstrengend…mein Körper schien nach mehr Luft schnappen zu wollen als meine Lunge überhaupt aufnehmen konnte. Doch der Ausblick, mit dem wir auf diesem Weg bereits belohnt wurden, machte es doch viel erträglicher. Wieder sahen wir uns in zwei parallelen Welten. Hier in der schönsten, grünen Natur. Und einen Blick da drüben hin: Hochhäuser, Hochhäuser, Hochhäuser. Und: grau, dunkel, neblig. Da scheint gerade ein Unwetter zu sein! Über uns war blauer Himmel, keine einzige Wolke, nur die pure Sonne. Doch da drüben schien gerade ein Eimer voll Ozean über die City geschüttet zu werden.

…und dann…Hä? Tropfen? Es regnet! Hääääääää?? Aber über uns ist doch blauer Himmel!! KEINE EINZIGE WOLKE!! Wir waren echt sprachlos. Es regnete bei strahlend blauem Himmel. Verkehrte Welt! Und später am Abend erzählte man uns, dass es in der City gar nicht geregnet hatte. WAAAAAAAAAAS?? Seltsam. Sehr seltsam. Aufruf an alle Meteorologen: Wie kann das sein??

Tja und dann…dann standen wir plötzlich da oben. Auf dem höchsten Punkt Hong Kongs!! Jihaaa! Nagut, wir waren (wirklich nur) ein paar Meter unterhalb des höchsten Punktes. Auf dem höchsten Punkt befindet sich eine Sendeanlage, die uns nicht sooo attraktiv erschien. Daher blieben wir am Fuße dieser Anlage bei den Picknickbänken, ließen uns dort nieder und genossen den Ausblick. Und unsere Leistung 😉 Dort befanden sich gerade auch noch andere Wanderer und wir fragten sie, wo wir denn nun weiter müssten und ob wir es noch rechtzeitig VOR Dunkelheit wieder in die Zivilisation schaffen würden 😉 So zeigten sie uns den Weg und meinten, dass wir demnächst losgehen sollten, wir es aber doch noch recht gemütlich im Hellen ans Ziel schaffen würden. So machten wir uns also wieder auf.

Übrigens befanden wir uns hier nicht mehr im Dschungel. Bevor wir auf dem höchsten Punkt ankamen, kam ich mir vor wie bei Heidi auf ihrer geliebten Heide 😀 Und nun, wo wir den weiteren Weg vor uns sahen, dachte ich, ich bin im Film „Der Herr der Ringe“! Grüne Wiesen und wie vom Himmel gefallene große und kleine Felsbrocken. Es war so unglaublich beeindruckend! In diesem Moment hätte ich mir gewünscht meinen Geographie-Lehrer im Gepäck zu haben, der mir hätte die Entstehung dieser faszinierenden Natur erklären können.

Wie viele solcher faszinierenden Eindrücke kann das menschliche Gehirn eigentlich pro Tag verarbeiten?

So wanderten wir nun auf einem Bergkamm entlang, konnten nach links und nach rechts ins Tal hinunter schauen. Andere Wanderer liefen mit uns oder auch entgegen den Strom. Hier möchte ich noch erwähnen, dass es hier ziemlich viele Hobby-Wanderer-JOGGER gibt. Also während wir wandern, rennen andere Leute diesen Weg entlang. Ich würde das schon in die Kategorie „Extremsport Light“ einstufen. Verrückt 😀 Naja, nicht, dass ICH es nicht manchmal wäre… 😉 Jeder hat halt seine Hobbies… 😀

So wanderten wir wieder über Stock und – buchstäblich – Stein, wussten auch nicht, wo genau wir rauskommen würden. Immerhin waren wir nicht allein und somit wussten wir, wir kommen an 😉 Nach etwa zwei Stunden kamen wir dann auf eine Asphaltstraße an.

Wow, was für eine Wanderung das heute wieder war! Was wir wieder alles an einem einzigen Tag gesehen und erfahren haben! 🙂

So gingen wir die Asphaltstraße lang, etwa 5km und dachten, wir würden dann auf einen Busstop zukommen, wo wir dann den Bus nach Hause nehmen könnten.

Denkste!

Plötzlich sahen wir Wasser vor uns. Einen riesigen See anscheinend. Und Bäume, die da mitten im Wasser standen. Einfach so. Sah echt faszinierend aus. Ich guckte auf meine Karte und sah: Aha, wow! Das ist also das Tai Lam Chung Reservoir.

(Ich such schon immer nach anderen Worten als „faszinierend“, „überwältigend“ und „beeindruckend“, aber das sind die einzigen Worte die ANNÄHERND beschreiben können, wie schön die Natur wirklich ist!)

So gingen wir am Rande dieses Reservoirs entlang und laut meiner Karte und Aussagen von anderen Wanderern sollten wir dann irgendwann auf diesen Busstop zukommen, von wo aus wir zur nächsten U-Bahn-Station kommen würden. Aber was war DAS!!! Ich glaub, ich spinne!!! Hab ich getrunken?? AFFEN!!?! UNZÄHLIGE!! ÜBERALL!! VOR mir, (plötzlich) HINTER mir, NEBEN mir, ÜBER mir!! Ahhhh!! Ich traute meinen Augen nicht. Ich war sprachlos. Wieder kneifen. Ja, Carmen – du bist tatsächlich in Hong Kong!!! Warte mal…das war doch das, was wir auch noch sehen wollten!! Drei in eins. Alles, was wir noch so sehen wollten, sahen wir plötzlich und unerwartet an einem Tag. Nun also diesen Wanderabschnitt vom großen Maclehose Trail. Nun lief ich erst recht mit großen Augen und offenem Mund rum, etwas starr vor Staunen, etwas verwirrt von dem, was ich sah. Es waren sooo unglaublich viele und je genauer man guckte, desto mehr sah man. Vorsichtig fotografierte ich sie, aber mit der Erinnerung an die Worte eines Freundes, der zuvor schon da war, dass die Affen aggressiv werden können, wenn man Blitzlicht benutzt und jegliche Art von Taschen hat, die aus Sicht der Affen Futter in sich verbergen könnten. Manche Affen schienen mich jeden Moment anzuspringen, weshalb ich mich mal vorsichtig, mal schnell voran bewegte. Andere Affen schreckte ich mit meinem Blitzlicht eher ab. Es waren sooo unglaublich viele!! Und dann stand da plötzlich noch ’ne KUH! Und ein paar Meter weiter wieder eine KUH!

Wo sind wir denn hier?! Im Zoo?? 😀

Die anderen waren schon weit vor mir und mussten zeitweise auf mich warten, weil ich mit Staunen und Fotografieren nicht hinterher kam. Da hing ein Affe am Ast, da kletterte einer von einem zum anderen, da hinten wiederum trug eine Mutter ihr kleines Kind auf dem Rücken und da hinten ließen sich mehrere auf einem Zaun nieder und guckten mich an. Oh und da, der verfolgt mich. Der auch. Und der….auch. Und die da! Verfolgen mich gleich…

Glücklicherweise habe ich keinen so aggressiv gemacht, dass ich angegriffen wurde. War aber in einigen Augenblicken knapp. Oh man!

…Und dann kamen wir auch an der Bushaltestelle an…schätzungsweise sind wir an diesem Tag ca. 15km gelaufen. WAS FÜR EIN TAG!!

Mein Leben und Ich in Hong Kong

•21. September 2010 • 4 Kommentare

Es ist nun der 22. September 2010. Ich bin nun genau 67 Tage hier und in 29 Tagen geht mein Flieger wieder nach – ähh nee! nicht nach Deutschland 😀 …erstmal noch einen Tag – DUBAI! 😀

67 Tage…zwei Monate meines 22jährigen Lebens. Nicht viel. Aber doch sehr sehr intensiv. Ich glaube, ich habe noch nie so intensiv mein Leben gelebt! Ich glaube, so viel wie in diesen Wochen, habe ich in manchen Jahren nicht erlebt! Wer kann schon von sich behaupten, jedes Wochenende Urlaub zu machen? 😉 Auch dieses Wochenende war wieder Faszination pur! Und morgen geht’s dann noch auf die Philippinen!! Jiiihaaaaa!! 😀

Hong Kong - Blick vom Hafen. Ich bekomm jedes Mal noch Gänsehaut bei diesem Anblick...Ich liebe den Hafen!!

Mittlerweile fühle ich mich gar nicht mehr als Tourist. Allein schon, weil ich Hong Kong besser kenne als viele Locals!! Hat mir nicht heute eine Hongkongnesin geschrieben und gefragt, was sie an ihren freien Tagen in Hong Kong machen kann? 😀 Scheinbar wissen viele Locals nicht mal, dass es hier überhaupt Natur gibt und so schöne Inseln!

Bevor ich meine Eindrücke vom vergangenen Wochenende demnächst noch in Schriftform verpacke, möchte ich nach zwei Monaten endlich mal über mein Leben in Hong Kong schreiben. Ich wollte gerade ALLTAG schreiben, aber irgendwie passt das ja nicht ganz 😉

Fangen wir mal bei der wochentäglichen Hauptbeschäftigung an. Mein Praktikum bei Hermes Otto International im IT Department.

Ich habe ja bereits am Anfang mal von meinem Projekt mit den Trainingsvideos berichtet und das ist auch immernoch aktuell. Habe ich am Anfang viel Zeit damit verbracht, mir die Software selbst anzueignen, allerhand auszuprobieren, sodass es doch noch ziemlich viel Zeit für die Erstellung der ersten beiden Videos gekostet hat. Mittlerweile geht das schon viel schneller und es macht mir echt total viel Spaß 🙂 Denn jetzt, wo ich mich mit den ganzen Funktionen gut auskenne, kann ich mich auf die ganzen Feinheiten dieser Videos konzentrieren, v.a. auf die Gestaltung. 🙂 Auch wenn ihr euch nicht wirklich vorstellen könnt, dass man sich beim Erstellen von solch Videos über irgendwelche, für Außenstehende langweilige, Anwendungsprogramme kreativ auslassen kann, so ist es doch so. Mit jedem Video hab ich neue Ideen und versuche die Videos so interessant wie möglich zu gestalten, damit die Leute auch etwas Spaß dran haben es anzugucken 😉 Zudem habe ich mir mittlerweile auch eine richtige Trainingsstimme angeeignet 😀

Hier der Beweis, dass ich tatsächlich in Hong Kong bin 😀

Momentan erstelle ich Trainingsvideos für ein neues Programm, was ins Unternehmen eingeführt werden soll und somit ca. 300 Mitarbeiter nutzen sollen. Und alle sollen sich das Programm u.a. mit meinen Videos aneignen. Find ich cool 🙂 So bunker ich mich die Tage regelmäßig in einen Konferenzraum ein, um mein Stimmchen aufzunehmen. Könnt ihr euch wahrscheinlich nicht vorstellen und werdet bei dem Gedanken wohl auch schmunzeln, aber damits auch etwas „entertaining“ klingt, lächle und lache ich immer vor mich hin, mach Melodieübungen, nehm manch Satz 20 Mal auf, bis er endlich gut klingt 😀 Wer mich beobachten könnte, würde sich an den Kopf fassen oder sich vor Lachen kaum halten können 😀 Leider gibt es auch manchmal Frustrations- und Verzweiflungsmomente, weil die Video-Datei letztenendes oft zu groß ist für das firmeninterne Wiki, sodass ich die Qualität runterschrauben muss und die Auflösung vom Video dann eben nicht mehr so gut ist…Zudem kann ich manchmal schrauben und drehen wie ich will und ich bekomme die Datei einfach nicht weiter komprimiert…sodass ich manchmal STUNDEN brauche bis das endlich funktioniert…weil mir hier auch keiner von den ITlern wirklich helfen kann, keiner sich mit der Software auskennt, außer ich. Ist quasi mein Baby, das eine alleinerziehende Mutter hat…Naja, Mütter habens ja nie leicht… 😉

Hier nun endlich mal ein Bild von Hong Kongs Straßen 😉

…Somit schiebe ich momentan ziemlich viele Überstunden, sitze öfter mal ab 8Uhr und/oder auch mal bis 20Uhr und mitunter 21Uhr auf dem Bürostuhl. Daher bin ich momentan auch nicht so viel unter der Woche unterwegs. Ich glaube, hiermit habe ich JEGLICHE Formen von Frage beantwortet, ob ich denn auch arbeite in Hong Kong oder nur Spaß habe… 😉 So habe ich unter der Woche doch schon FAST eine Art Alltag, bin jetzt auch mal abends zu Hause. Und kann so vlt auch mal länger von meinen Eindrücken am Wochenende zehren und sie verarbeiten.

Denn besonders in den letzten Tagen ist mir bewusst geworden, dass ich mittlerweile fähig bin, richtig darüber nachzudenken, was ich hier erlebe, wie es mir geht, wie Hong Kong ist und lebt. Lange war ich nur fähig, die Dinge zu sehen und wahrzunehmen wie sie sind. Man wird hier mit so unglaublich vielen Eindrücken überschüttet!! Zum einen, weil einem als Fremden ohnehin alles neu ist. Zum anderen, weil Hong Kong einfach so riesig, so vielfältig, so einzigartig, so unbeschreiblich, so unfassbar – so UNDEFINIERBAR ist!! Man hat vor allem am Anfang keine andere Wahl als zu filtern, um einen Hauch von Orientierung zu finden. Das meine ich sowohl geographisch als auch emotional.

Traumhafter Blick auf den Hafen 🙂 Und das kann ich jeden Tag haben!! 🙂

Lasst mich bei der Geographie anfangen. Ich habe immer eine Karte dabei. Trotzdessen fühl ich mich manchmal verloren 😀 Aber ich habe schon angefangen, meine eigene Karte im Kopf zu kreieren, kann Straßen gedanklich zusammenfügen und weiß, wo sie hinführen, wo ich letzenendes herauskomme. Zumindest ungefähr 😀 Das ist noch nicht lang so!! Irgendwie wie ein Baukasten. Normalerweise sucht man sich immer irgendwas auf der Straße, woran man sich orientieren kann. Sei es ein Shop, ein Schild, ein Baum, ein Haus, eine Bushaltestelle. KANNSTE HIER ALLES VERGESSEN!!!!! Denn hier gibts alles unendlich mal und in jeder Straße!!!! Doch mittlerweile kenne ich schon einige Straßen in meiner Umgebung, weiß, wo Nord, Ost, Süd und West ist 🙂 Doof nur, dass manche Straßen seeeehr lang sind. So war ich zum Beispiel letzten Donnerstag mit dem Bus in einer Straße angekommen, dachte „Hey! Die kennste! Ist ja gleich bei dir! 🙂 “ …und hab dem Busfahrer „Can you please stop HERE!?“ zugerufen. Also hat er mich rausgelassen. Und ich lief die Straße lang…und lief weiter…immer weiter…bis mir eingefallen ist, „Mist, die Straße war auch auf meiner Karte so lang *omg* “ …Nunja, aber ich bin trotzdem am Ziel angekommen 😀 Sooo groß ist Hong Kong entgegen vieler Leute Erwartungen gar nicht. Es wohnen hier zwar 7 Millionen Menschen, aber nicht nebeneinander, sondern ÜBEReinander. Ich finde den Anblick immer noch echt krass, wenn ich auf ein riesen Hochhaus gucke und dahinter ein Berg von schönster Natur herausragt. Mehr Kontrast geht kaum. Sophie meinte mal „Hong Kong ist eine Stadt, die nie eine werden sollte.“ Hat viel Wahres, wenn man darüber nachdenkt…

SMOG ALARM!! Das war echt übel...und tagelang so!! Kaum vorstellbar...

Das zivilisierte Hong Kong besteht zudem gefühlt nur aus McDonalds, 7-Eleven und Circle K (beides sind Kioskketten), die an jeder Ecke stehen. Ich habe gerade mal auf der Homepage von McDonalds Hong Kong geguckt, wie viele Filialen es hier gibt… 222! Wikipedia erzählte mir soeben, dass 2006 die 711. (!!) 7-Eleven-Filiale in Hong Kong eröffnete (also alle hier in Hong Kong!), eine andere Quelle nannte mir zudem noch 177 Circle K – Filialen. Das macht zusammen 1110 Filialen!! Und das alles auf einer Fläche, die 1,5 mal so groß wie Hamburg ist, allerdings nur zu 25% davon zivilisiert sind…Die Schlussfolgerung brauch ich jetzt glaube nicht explizit hier aufschreiben… im Übrigen haben die meisten der 7-Eleven und Circle K Filialen keine Tür, sondern es ist quasi immer ein offener Kiosk – dennoch ist es darin oftmals super kalt aufgrund der Klimaanlagen, sodass man oft beim VORBEIgehen schon Gänsehaut bekommt…Man könnte denken, die Hong Kongnesen versuchen der Erderwärmung mit all der Kühlung entgegenzuwirken…das Gegenteil erreichen sie! Echt übel…

So einen Fleischstand sieht man überall in vielen Straßen. Das Fleisch hängt einfach offen so rum, in Restaurants oftmals auch in den Schaufenstern. Auch Fisch und alles mögliche Getrocknete findet man in dieser Art überall...dazu die alten Häuser und der Müll...dann habt ihr vielleicht mal ne klitzekleine Idee, wie es hier manchmal stinken kann... 😀

Daneben gibts hier natürlich auch unendlich viele Shopping Läden und Restaurants, die Nahrhaftes aus aller Welt anbieten. Ich weiß nicht, woran das liegt, aber sowohl viele Shopping-Läden als auch viele Restaurants ziehen mich hier an wie ein schwarzes Loch im Universum jegliche Materie um sich herum aufsaugt 😀 So ist mein Kleiderschrank wohl schon auf das Doppelte angewachsen…wobei ich sagen muss, dass ich auch viele mitgebrachte Klamotten auch hier entsorgen kann, weil sie aufgrund vielfältiger Wanderungen nicht mehr weiter tragbar sind 😀 Natürlich habe ich mir auch schon zwei chinesische Blusen und so ein tolles langes rotes chinesisches Kleid gekauft 🙂 🙂 🙂 …wie ich das alles wieder nach Deutschland zurückbekomme, bleibt bisher dahingestellt 😀 Momentan sind zwei Kollegen aus Deutschland hier im Office und ich hoffe sehr, dass sie noch bissl Platz im Koffer für meine Klamotten haben 😀

Was das Essen betrifft…I loooooooove it!! Mittlerweile habe ich mich ganz gut im Griff und überfresse mich nicht mehr täglich zweimal. Meist nur noch einmal 😀 Habe ich in Deutschland zuvor nie Sushi ausprobiert, weil es mein Budget oftmals nicht hergab, gehe ich hier mittlerweile so ziemlich 2 bis 3 mal pro Woche zum Japaner und bezahle jedes Mal, je nachdem, 3 bis 7 EUR. Geil oder? Da ich es back in good old Germany wohl nicht mehr so oft genießen kann, muss ich hier nun umso mehr davon essen 😉 Ich könnt mich da reinlegen!!! Und in die Sojasauce erst recht 😀 So wie ich damals in den USA immer Ketchup mit irgendwas gegessen habe, so ist hier die Sojasauce oftmals der Hauptbestandteil meines Menüs 😀 Mist, dass ich nicht zu den Glücklichen dieser Welt gehöre, die so viel essen können, wie sie wollen, und keinen Millimeter an Bauchumfang dazugewinnen… 😛

Im Übrigen meide ich die McDonalds, Burger Kings und sonstigen Fast Food Restaurants. Was das Essen betrifft zumindest. Denn – nicht dass es das in Germany nicht geben würde, aber ich habe es erst hier für mich entdeckt 😀 – Sophie und ich sind hier schon Stammgäste im McCafe, weil die Iced Latte Macchiatos und Frappés einfach soooo lecker sind!! Ich brauch bei mir hier um die Ecke im McCafe nicht mal mehr sagen, was ich haben will, die eine McDonalds-Mitarbeiterin kennt mich mittlerweile schon und nimmt mir meine Bestellung immer aus dem Munde und dreht es in eine Frage um. „Large Chocolate Cookie Frappé?“ …“Yes, please!“ …und das, obwohl täglich soooo viele Menschen da reinlaufen und was bestellen, erkennt sie mich jedes mal wieder 😀

Somit möchte ich hiermit auch gern widerlegen, dass man hier nur Reis ist und total abnimmt…

Wer rausbekommt, was ich da gerade esse, der wird von mir mal zum chinesischen Dinner in Deutschland eingeladen 😉 ...Teilnehmen darf aber nur, wer noch nicht hier in Hong Kong oder China allgemein war...das wäre unfair 😀

Ach und die ganz große Frage kann ich mittlerweile auch schon mit einem sicheren, selbstbewussten YES I CAN! beantworten…Kannst du denn schon so richtig mit Stäbchen essen? Auch Nudeln? Und Reis? „jepp jepp!“ voll geil 😀 Ich will mittlerweile auch gar nicht mehr mit Besteck essen, hab mir für unseren Hausstand (Dani – freu dich auf viel asiatische Küche in Zukunft! Ich werd jetzt auch mal öfter für uns kochen 😉 ) auch schon mehrere Paar Stäbchen gekauft 😀

Aber fangen wir doch nochmal am Anfang meines Alltages an. Das morgendliche Aufstehen. Mit Sophie haben wir eine super effektive WG 😀 …während der eine duscht, putzt der andere Zähne oder sitzt auf Klo 😀 Das traut sich noch nicht mal manch langjährig zusammengehörige Paar 😉

8:25Uhr gehts meistens zum Bus los, der gleich hier um die Ecke fährt. Natürlich heißt es immer schön brav in die Schlange anstellen. Ich seh mich in Deutschland schon hinten anstellen und nie in einen Bus reinkommen, weil man in Deutschland ja nicht ansteht, sondern drängelt! Anfangs wars hier nervig, aber letztendlich ist es super effektiv und fair. Im Bus muss quatschen wir meistens voll laut, über Privates und allerlei – uns versteht ja ZIEMLICH WAHRSCHEINLICH eh keiner 😀 Was wir schon manchmal laut ausgesprochen haben! Hoffentlich hat da wirklich kein Deutschverstehender drin gesessen 😀 Und ich hoffe sehr, dass ich in Deutschland nicht vergesse, dass mich wieder alle verstehen können. Das wäre nicht günstig für mich 😀

Ist das nicht ein fantastischer Ausblick, den ich von meiner WG aus habe? 😀

Im Office angekommen, ist natürlich Arbeiten angesagt. 22. Etage. Großraumbüro. In der Küche gibt es eine Tea Lady, die dafür sorgt, dass das Geschirr abgewaschen wird, immer kochendes Wasser bereit steht, Cappuccino zubereitet und und und. Voll genial! 😀 Hier im Office ist mir dann nochmal bewusst geworden, dass viele Chinesen (trifft aber nicht auf alle zu! Chinesen unter sich können auch sehr sehr unterschiedlich sein, sowohl in Gestalt, Sprache als auch in Lebensweise) kleiner als wir Deutschen im Durchschnitt sind. Somit erinnern mich v.a. die Toiletteneinrichtungen wie Waschbecken und Klo an meinen Kindergarten, wo immer alles etwas tiefer gebaut war für die Kleinen 😀

Natürlich gibt es unter den Asiaten auch Varietät wie es sie unter Europäer gibt, aber ich fand doch anfangs immernoch die meisten gleichaussehend und konnte die Leute kaum unterscheiden. Ich muss auch ehrlich sagen, dass ich Asiaten, sowohl weibliche und männliche Wesen, nie hübsch oder gutaussehend fand. Aber mittlerweile kann ich erstens die Asiaten sehr wohl unterscheiden voneinander, kann mir manch Namen merken (was ohnehin immer eine Schwäche von mir gewesen ist 😀 ) und zudem finde ich manche Frauen hier auch echt hübsch und auch so manch gut aussehenden Kerl hab ich hier schon entdecken können 😉 Vielleicht lache ich mir hier doch noch einen reichen gutaussehenden Chinesen an 😛 You never know…. 😛

Alles, was ich hier über die Asiaten schreibe, kann natürlich nur eine sehr subjektive Sichtweise sein, denn man kann Asiaten (sowieso nicht!) und auch nicht Chinesen unter sich, keinesfalls alle über einen Kamm scheren! Sie sind ein undefinierbares Volk, das sagt mir auch mein kuhles Buch „Unterwegs in China“, was ich momentan lese (Nochmal vielen Dank an meine Mädels!! Habs leider jetzt erst geschafft, es zu lesen, aber ist nun eigentlich viel sinnvoller, weil ich das jetzt schon viel besser nachvollziehen und verstehen kann – echt cool 🙂 Das Buch ist soooo tollllll!!! 🙂 ).

Langsam werd ich selbst schon zur Chinesin 😉

Ich empfinde die Chinesen als eher ruhiges und gemächliches Volk, bisher zumindest. Aber sie können auch sehr laut sein, wenn sie Spaß haben 😀 Bevor ich nach Hong Kong gekommen bin, dachte ich, es wäre hier suuuuuper hastig und chaotisch. Das Gegenteil erlebe ich nun. Chinesen sind langsam. Sehr langsam. Sie laufen gemütlich vor sich hin, bleiben gern einfach plötzlich stehen, ohne zu gucken, ob sie dann vielleicht Leute hinter sich blockieren (was ja immer der Fall ist bei der Masse an Menschen!), sie gehen einem auch nicht aus dem Weg! Sie spielen im Gehen mit ihren Handys rum, sie bleiben auf normalen Treppen stehen, weil sie anscheinend denken, sie stünden auf einer Rolltreppe. So ziemlich alle Deutschen, alle Europäer, die ich hier treffe, sind voll genervt von dieser Gemütlichkeit und der scheinbaren Unachtsamkeit der Chinesen. Aber: Jede Sichtweise hat natürlich auch immer eine Kehrseite. So dachte ich mir eines Tages…Vielleicht sind die Chinesen gar nicht langsam. Vielleicht sind wir Deutschen einfach nur zu gestresst und zu hastig? Jedenfalls versuche ich mich weitestgehend nicht darüber aufzuregen (ist manchmal ECHT schwierig! Vor allem, wenn man einfach mal VORWÄRTS kommen will…gerade, wenn man mal wieder zu spät ist…was ich ja öfter mal bin….), sondern das einfach so zu akzeptieren. Denn ändern kann ich es ja doch nicht, und warum soll ich mich da noch zusätzlich stressen? 😉

Sie sind glaube auch ein stolzes Volk. Denn fragt man sie nach dem Weg oder nach irgendwas anderem – egal – sie sagen zumindest immer „yes“, „ok“ oder nicken zustimmend mit dem Kopf. Ich habe herausgefunden, dass man dem nicht einfach so trauen sollte, sondern immer noch jemand anderes fragen sollte. Chinesen scheinen nie einfach „nein“ oder „ich weiss es nicht“ zu sagen, sie scheinen nicht zuzugeben wollen, dass sie etwas nicht wissen…auch das habe ich gestern übrigens bestaetigender Weise in meinem Buch über China gelesen 😉

Allerdings muss ich mir jetzt doch schon selbst widersprechen. Die Chinesen hier in Hong Kong können auch sehr hastig sein. Vor allem, wenns um Fahrstühle geht. Sie können einfach NIE abwarten, bis die Fahrstuhltür zugeht, sie müssen 30 mal pro Sekunde auf diesen Knopf drücken, dass die Tür endlich zugeht – als wenn das was bringen würde! Ich muss jedes Mal drüber schmunzeln 😀

Nun haben die Horse Races in Hong Kong wieder angefangen. Ein wahnsinns Event!! Die Pferederennbahn ist riesig! Die Tribünen sind riesig!! Und sooo viele Menschen!!! Ich war wieder soooo beeindruckt, als ich das erste Mal da war!! Und natürlich habe ich auch gleich mal mit einem Freund zusammen gewettet...und wie hätte es auch anders sein sollen...WIR HABEN GEWONNEN!! Anfängerglück! 😀 Leider haben wir nur 2 EUR Wetteinsatz gegeben, aber immerhin noch 5,30 EUR Reingewinn gemacht 😀

Ansonsten schlafen sie scheinbar auch in der freien Minute. Letztens habe ich von außen in einen Bus reingeschaut – und es waren echt alle Köpfe nach unten gesenkt, alle Augen zu. Geht man in den Straßen lange und guckt mal nach rechts und nach links – in vielen Läden sitzt der oder die Verkäufer/in auf einem Stuhl und döst vor sich hin. In der Mittagspause im Office nehmen auch einige Mitarbeiter ihr Kissen aus dem Schrank und nutzen die Pause zum Schlafen. Da fällt mir nur eines ein: Effektiv. Wenn man v.a. die schlafenden Verkäufer zum ersten Mal sieht, denkt man eher „Krass, was sollen denn die Kunden denken?!“, aber hier versteht man unter Service glaube noch was anderes als in Deutschland. Wobei das eigentlich auch sehr unterschiedlich ist, wenn ich so darüber nachdenke… Zwei Beobachtungen habe ich da gemacht. Entweder: Der Kunde sagt, wenn er was will, geht auf den Verkäufer zu. Erst dann reagiert dieser. So empfinden die Locals es wohl auch als normal, wenn die Verkäufer vor sich hindösen. Wenn sie was wollen, machen sie sich halt bemerkbar. In Restaurants kommen die Kellner nicht – wie oft in Deutschland – immer wieder an den Tisch und fragen, ob alles ok ist, ob man noch was haben möchte. Hier kommen die Kellner erst auf einen zu, wenn man sich selbst bemerkbar macht. Ich find das auch wieder super effektiv. Wenn ich was will, meld ich mich. Ansonsten will ich ja auch in Ruhe gelassen werden. So ersparen sich die Kellner zudem viel unnötigen Weg. Was mir auch erst später aufgefallen ist, dass möglichst alle Plätze belegt werden im Restaurant. Ist an einem Tisch noch was frei, werden eben Platzsuchende dahin zugeordnet. Da ist nicht viel mit „Privatsphäre“ beim Essen, wie wir es in deutschen Restaurants kennen. Auch setzen wir uns in Bussen oft nicht neben eine fremde Person, haben da eher Berührungsängste.

Andererseits gibt es oftmals mehr Mitarbeiter als Arbeit. Man sieht hier in den Läden und Restaurants auch oft genug Mitarbeiter rumstehen und sich zu Tode langweilen! Unglaublich! Würde in Deutschland nur ein Mitarbeiter da stehen, sind es hier oftmals drei für das Arbeitspensum! So sind sie auch in dem was sie tun, oft langsam… McDonalds hier ist dafür ein super Beispiel. Die brauchen manchmal drei Mal so lang wie in Deutschland! Das grenzt wirklich schon an dem, was man noch akzeptieren kann… 😀

Was meinen Eindruck von der eher ruhigen Natur der Chinesen betrifft, möchte ich an dieser Stelle noch hinzufügen, dass ich sie oft auch eher als zurückhaltende und vorsichtige Wesen empfinde. Es scheint oft, als wollen sie nicht mit einem reden. Aber ich glaube – und das habe ich auch schon mehrmals gelesen oder von anderen gehört – dass sie gegenüber Fremden eben etwas mehr Zeit zum Auftauen brauchen, bevor sie sich einem öffnen. Die anfängliche Zurückhaltung kann von uns eher offeneren Europäern daher auch als abweisend und unfreundlich empfunden werden. Dabei meinen sie das gar nicht so. Auf jeden Fall wird das wohl nicht selten zu Missverständnissen führen, wenn ein Chinese und bspw. Deutscher zusammentreffen…

Fußnote…hier muss ich mich doch nochmal selbst widersprechen. In meinem Buch habe ich gelesen, dass die Chinesen oftmals sehr laut sind, gern krach machen, Ruhe eher störend empfinden. Passt zwar so ziemlich gar nicht zu meinen MEISTEN Beobachtungen…allerdings konnte ich beim Lesen dieser Worte trotzdem auch zustimmend nicken…denn ich hatte es wohl schon wahrgenommen, aber nicht wirklich weitergehend darueber nachdenken koennen… Also was sagt uns das? Man kann Chinesen einfach nicht definieren! Beschreibt man sie mit einem Adjektiv, muss man sie gleichzeitig auch mit dem Gegenteil beschreiben 😀 Verwirrend… 😀 Aber irgendwie fasziniert mich genau das total am chinesischen Volk!

Guckt mal genau hin...da ist ne lebendige Frau buchstäblich eingetütet!! Und sie scheint jeden Tag dort zu verweilen...echt übel...seh sie immer, wenn ich an diesem Ort vorbei gehe...und letztendlich war sie es auch, die mich in unseren 24h inklusive Waldübernachtung dazu inspiriert hatte, eine unserer Tüten aufzureißen und als Decke zu benutzen 😀

Übrigens gibts hier glaube nicht wirklich sowas wie Ruhezeiten. Zumal viele Bauarbeiten scheinbar nachts erst anfangen! Aber bei dem mitunter sehr heißen Temperaturen ist das auch anders gar nicht möglich. Dabei ist noch hinzuzufügen, dass hier auch direkt am Rande vom Bürgersteig einfach mal geschweißt wird, ohne jeglicher Absperrung!

Achso, und das wichtigste hab ich ja fast vergessen…das Wetter! 😀 Also es ist immernoch ziemlich heiß hier, immer so 25 bis 35 Grad. So heiß wie es anfangs war, als ich herkam, ist es nicht mehr. Aber dafür regnet es jetzt öfter und leider auch an den Wochenenden öfter mal…Was ich am gemeinste finde, ist die große Unbeständigkeit. Ist der Himmel noch so blau und wolkenlos, kann es zwei Stunden später das übelste Gewitter und strömenden Regen geben. Was ich hier schon an Regenschauern und vor allem Gewitter erlebt habe…vor allem letzteres ist richtig übel – da gewitterts nicht einfach mal nur, da KNALLT ES UNGLICH LAUT!! Ich bin hier schon mehrmals total erschrocken zusammengezuckt und hatte echt Schiss… 😀

Mir fällt grad auf, dass ich meine anfangs geplante Struktur dieses Eintrages schon völlig über Board geworfen habe 😀 Aber das spiegelt eigentlich auch nur meinen Gedankengang wider – so viele Dinge, die ich bisher beobachten konnte, die mir aufgefallen sind oder gar erst jetzt beim Schreiben über andere Dinge auffallen. So wie ich schreibe, so kommt es mir auch alles gerade in den Sinn.

Ein Laden wie viiiieeeele andere, die hier in Hong Kong überall zu finden sind!

Wenn man an Metropole denkt, dann denkt man häufig auch gleichzeitig an Kontraste, an Slums, and Kriminalität. Hong Kong hat mir da zumindest in einigen dieser Punkte das Gegenteil bewiesen. Hier gibt es keine Slums und auch von Kriminalität hört man nicht viel. Ohne dass mir das bewusst war, soeben habe ich es allerdings auch nochmal nachgelesen, fühle ich mich hier sehr sicher. Unglaublich, aber ich fühle mich sogar noch sicherer als in Hamburg. Da hab ich schon Schiss, wenn ich nachts allein vom Kiez nach Hause gehe. Aber hier spaziere ich völlig sorgenfrei auch nachts allein durch die Gegend, habe auch noch nie einen Hauch von Angst gehabt, fällt mir gerade ein. Auch als wir vor ein paar Wochen im Wald übernachten mussten, hatten wir ja nicht wirklich Angst, es war einfach nur unangenehm. In Deutschland hab ich schon im kleinsten Busch Angst, dass da gleich ein fremder Mann um die Ecke kommt oder irgendwelche prügellustigen Jugendlichen auf mich zukommen.

Hong Kong gehört mit zu den reichsten Städten der Welt, dafür aber auch zu den kontrastreichesten, was z.B. die Kluft zwischen Arm und Reich betrifft. Vielleicht nicht der optimale Vergleich, aber während hier 29% in Sozialwohnungen leben und 18 % der Bevölkerung unter der Armutsgrenze sind, leben hier prozentual die meisten Milliardärinnen!

Überdimensionale Werbung...jeder will hier jeder mit seinen Werbeschildern übertreffen, sonst wirds ja nicht gesehen bei der Masse!! ...als wenn das wirklich noch herausstechen würde....denkste!! Somit ist Hong Kong einfach nur bunt bunt bunt!!

…nun habe ich schon so viel geschrieben, und doch bin ich noch lange nicht am Ende mit meinen Beobachtungen! Aber das solls erstmal gewesen sein für heute. Aber wer bis hier hin mit dem Lesen durchgehalten hat, der darf sich zum krönenden Abschluss noch folgendes vorstellen… denn ich muss nochmal zum Essen zurückkommen… Denkt man an China, denkt man an Hund und Katze essen. Beides ist hier offiziell verboten. Dafür gibt es viele andere interessante Dinge zu essen. Nicht immer so lecker, aber (meistens) doch sehr interessant es mal ausprobiert zu haben. Und da ich mich ja möglichst gut an die Kultur und Gewohnheiten anzupassen versuche, probier ich auch so ziemlich alles aus, was man mir vor die Nase setzt 😀 Folgendes habe ich in den bisherigen Wochen schon ausprobiert…wobei ich manches schonmal erwähnt habe in einem meiner ersten Blogeinträge…wie auch immer, so sieht mein Kontostand aus:

Magenwand, Darmwand, Fischhaut, fritierte Knorpel, Hühnerfüße, Schweineblutjelly, Schweinehaut, Knochenmark, Chicken Testecles (ich trau mir nicht, das hier auf Deutsch hinzuschreiben… 😀 ), Straußenhalsfleisch, Entenzunge, …ich glaub, das war im Groben und Ganzen das Übelste, was ich probiert hab 😀

In diesem Sinne…MAHLZEIT! 😀

Strandtaaaaag! :) …ach mist, hier gibt’s ja gar keinen Strand… :D

•10. September 2010 • 1 Kommentar

Fußnote: Ich sitz nun schon sechs Stunden kontinuierlich an meinem Blog, um endlich mal wieder ein Lebenszeichen von mir zu geben und meine Ganzen Eindrücke und Erlebnisse endlich mal wieder in Wort und Bild sowie Videos mit euch teilen zu können…Nun habe ich vier Einträge auf einmal reingesetzt 😉 Nun ist wieder alles und jeder up to date, sodass ich ab nächste Woche wieder live aus Hong Kong berichten kann 😉 …also auf auf zum Abenteuer des letzten Wochenendes…


…Wenn ich meinen Blog mit Moves unterlegen könnte, würde euer Bildschirm grad total shaken… so wie ich grad immernoch lachen muss, wenn ich an dieses letzte Wochenende (4./5. September 2010) denke 😀 😀 😀 Wir haben einfach mal wieder so mega Spaß gehabt und es gibt immer mal wieder diese Momente am Tag, wo wir irgendwo sind, im Taxi, oder auf der Straße, in der Tram, auf dem Fahrrad, auf der Fähre, in der U-Bahn, im Bus oder daheim, in den Bergen oder auf ner Insel, im Club oder in ner Bar, im Supermarkt oder auf der Rolltreppe, im Restaurant oder am Strand…und ich dann einfach so plötzlich aus dem Nichts ja fast schreie: GEEEEIIIEEEELLLLL 😀 Heute war wieder so ein Tag, wo wir mittags noch dachten „Mist, der Tag ist schon fast vorbei, da kann ja nicht mehr viel werden…“ Am Ende des Tages hat sich wieder bestätigt: Je spontaner, desto genialer wirds! Aber fangen wir mal am Anfang an…

Paaaarty Peooopleeee!! 😀

Freitag Nacht. Party Time! Und es war wieder sehr bunt. Neonfarben. Gestreift. Blinkend 😀 Carmen hat ja nämlich mittlerweile zwei ganz coole Brillen im Depot, man nennt sie unter anderem auch Atzenbrillen. Wollt ich schon immer mal haben! Jaja, bekommt man ja überall, ich weiß. Aber wer hat schon eine aus Hong Kong! 😛 Jedenfalls sollten sie mich diesen Abend ins Nachtleben begleiten. Als wir, mit ner mittelgroßen Truppe im Gepäck, nach mehreren Stationen irgendwann mal im Pi Club in der 28. Etage landeten und da gude Mucke lief, ging die Party so richtig ab 😀 meine rot-blinkende Brille  und meine gelbe Atzenbrille machten dann nur noch die Runde, jeder wollte sie mal tragen 😀 Und weil manche nicht genug bekommen konnten, mussten sie auch mal ALLE Brillen tragen. Hört sich jetzt vielleicht nicht so witzig an. Aber es war einfach geil in dem Club! Wir sind so abgegangen! DISCO POGO! DINGELINGELING!! So kann man sich das vorstellen 😀 Irgendwann hatte eine Fraktion unserer Gruppe Hunger, so sind wir dann also noch in ein nettes kleines Restaurant gegangen und haben uns super leckere Pancakes und Omelettes reingehauen. Nachts 3 Uhr. 5:50Uhr lag ich dann endlich im Bett 😉

45 Minuten auf dem Wilson Trail...immerhin 😀

Für das Wochenende war super schlechtes Wetter angesagt, Regenschauer und Gewitter. Na toll. Zu Hause rumsitzen wollten wir nicht, nur Museen angucken…hm…neeee. Aaaaaaaaaaaaaaach geh ma wandern! Regenschirm, Plastik-Ponchos, Handtuch und Wechselklamotten eingepackt. Auf gings! Zwar sind wir schon 8:40Uhr aufgestanden, um 9:10Uhr loszugehen. Aber wir waren aufgrund Müdigkeit und bissl Verpeiltheit etwas langsam und vergesslich, sind letztendlich erst 10:30Uhr losgekommen. Der Plan war mittlerweile eine Wanderung auf dem Wilson-Trail. Nun, als wir nach einigen Umwegen endlich mal zum – nach unserer Meinung nach – Startpunkt unserer geplanten Route angekommen sind, fragten wir dort irgendwelche Leute, ob wir richtig sind. Es waren einheimische Leute, die wohl jedes Wochenende in Hong Kong wandern gehen. Sie meinten, wir sollten unsere geplante Route nicht gehen, weil noch viel Regen und Gewitter aufkommen sollte. Ist zu gefährlich. Sie meinten, wir könnten ihnen ja folgen, sie würden nun zur nächsten Stadt wandern, nach Sha Tin, etwa 45minütiger Gang. Nun, was sollten wir machen? Risiko und doch unsere Route? Oder auf die Einheimischen hören? Wir waren vernünftig und schlossen uns der Truppe an. War irgendwie interessant, denn so sind wir mit ihnen ins Gespräch gekommen und haben noch einen super genialen Tipp bekommen, was wir noch in Hong Kong sehen sollten…Aber irgendwie waren sie für uns doch ziemlich langsam 😀 Wir gingen später immer nur vorneran und mussten dann wieder auf sie warten…war schon bissl komisch 😀 Als wir dann in Sha Tin ankamen, haben wir beschlossen endlich mal zu Bride’s Pool zu gehen.

Endlich am Ziel angekommen 😀

Dort sollten ja so schöne Wasserfälle sein! Und die wollten wir eigentlich auch schon mal erreichen…damals…als wir den Plover Cove Reservoir Trail gelaufen sind und am Ende des Tages bei diesen Wasserfallen ankommen wollten. Aber da kamen wir ja nie an… 😀 Also dieses Mal! So fuhren wir mit U-Bahn und Bus bis nach Tai Mei Tuk weiter, um dann eine kleine Wanderung bis zu diesen Wasserfällen zu machen. So richtig ausgelastet waren wir von der vorangegangenen Wanderung ja noch nicht 😀 Zwar war der Großteil des Wanderweges Asphalt, aber es war trotzdem herrlich 🙂 Und dieses Mal erreichten wir tatsächlich die Wasserfälle! 😉 Und sie waren echt tollllllllllll! Man muss sie gesehen und erlebt haben, das Plätschern des Wassers, wie es dort hinunter stürzt von den Felsen, in all ihrer Pracht. Mitten im dschungelähnlichen Wald. Einfach schön!

Frischer Fisch beim Thai... sooooo lecker!!!! Man gönnt sich ja sonst nix 😀

Von Bride’s Pool wieder zurück im Ort Tai Mei Tuk angekommen, sahen wir dieses tolle thailändische Restaurant, das irgendwie total romantisch aussah und zum Ausklingen des Abends einlud. So ließen wir uns dort nieder und entschieden uns für einen frisch gefangenen, noch auf Eis liegenden Fisch, der dann gebraten werden und mit Gemüse und süß-saurer Sauce angerichtet werden sollte. Es war schon echt nobel! Und auch teuer. Aber DAS gönnten wir uns! 🙂

Auf dem Heimweg waren wir richtig müde geworden….total kaputt. Fertig. Ja, das können wir auch mal sein 😉 Außerdem sollten wir am nächsten Morgen wieder 8Uhr aufstehen…Vielleicht sollten wir dann lieber abends nicht mehr losziehen und mal bissl schlafen…NÖ. 😀 So gingen wir doch wieder los in die Partyszene, erst ins Oysters, wo oft der Start der Nacht ist, dann einen Schwenker in die russische Ice-Bar und schließlich noch ins Azure – die Bar in der 20. Etage 🙂 Wieder schön gedänct und gefeiert 😀 Aber dieses mal ging es schon halb drei heim…wie gesagt, wir brauchten ja endlich mal Schlaf 😉

In der russischen Eisbar 😀

Kein Kommentar 😀

Der Plan für den nächsten Tag, das ist nun heute, Sonntag, der 6. September, war eine Fahrradtour in den New Territories mit Kollegen und einigen anderen Freunden. 8Uhr Wecker gestellt. Geklingelt. Aufgewacht. Aus dem Fenster geguckt. Regen. ….na toll. Und nu? Fahrradfahren wird ja dann wohl nix. Also dann? Weiterschlafen und dann mal gucken, was wir heut noch machen…

Welcome to Peng Chau Island

So begann der Sonntag dieses Mal erst 11Uhr. Als wir aufwachten, war plötzlich wieder schönster Sonnenschein! Willkommen in Hong Kong! …Dann überlegten wir lange bis ewig, was wir denn nun noch machen könnten, der halbe Tag war ja schon vorbei! Nix  mehr mit großer Wanderung…was dann? wir kamen dann erst auf die Idee in eine Konzerthalle zu gehen, mal einem chinesischen Orchester zu lauschen. Aber dann kam Sophie auf die grandiose Idee einen Abstecher nach Peng Chau zu machen, einer kleinen Insel westlich von Hong Kong Island. Dort wollten wir uns dann einfach an den Strand legen, relaxen, vielleicht noch auf der Insel bissl rumlaufen…

…Als wir auf der Fähre waren und nochmal den Reisefüher zückten, stand dort in den eh schon wenigen Zeilen über Peng Chau folgendes: „Kein Strand“. Aha… Hm…Das ist ja jetzt doof! Nagut, schaun wa mal…. Wir saßen ja nun schon auf dem Boot, zurückkehren konnten wir nicht und wollten wir auch nicht. Wer weiß, was uns auf der Insel noch erwartet… 😉

Dort angekommen, erkundeten wir erstmal ein paar Minuten die Insel zu Fuß. Bald schon kam die Idee ein Fahrrad zu mieten. Das war die geilste Idee überhaupt! 😀 So schwangen wir uns aufs Fahrrad (es sei wohl bemerkt, dass ich ein Fahrrad hatte, das von der Größe mit dem Fahrrad mithalten konnte, was ich mit 7 Jahren besaß…)  tingelten durch die Siedlung, am Hafen entlang, an diesen wunderschönen Häusern. Es hatte schon sein eigenes Flair. Sophie und ich zogen sodann auch unsere Kleider aus, fuhren in Bikini weiter  😀 Die Einheimischen guckten gefühlt manchmal etwas komisch 😀 Sah auch witzig aus 😉 Zugegeben, das Fahrrad fuhr nicht so schnell wie mein (Flo’s 😉 ) Rennrad at home, aber es war trotzdem liebenswert 😉 Zumal die Bremse bei Betätigung wohl bis nach Timbuktu gehört werden konnte 😀

So fuhren wir durch den Inseldschungel, in schönster Natur, mal auf kleinen Pfaden und entlang an Bananenstauden. Da es eigentlich kein Fahrradweg war, kamen auch so manch Hindernisse auf….wie zum Beispiel Treppen. Also hievten wir unsere Drahtesel auf die Schultern und schleppten sie hinauf oder hinab. Nun haben wir Arme wie Bodybuilder 😀  Da wir die ganze Zeit aber am Ufer entlang fuhren, sahen wir auch viele Einheimische in ihren Fischerbooten, wie sie rumschipperten und ihre Angeln ins Wasser hielten, in der Hoffnung, dass etwas nahrhaftes anbeißen würde. Es war einfach so idyllisch!

Sicherlich werden wir hier nie das wahre traditionelle chinesische Leben sehen können, geschweige denn erfahren. Aber immer wenn wir in der Natur unterwegs sind, vor allem auf den Inseln oder in abgelegenen Orten, weit weg von Supermärkten, McDonald’s und Co…können wir zumindest einen Hauch von traditionellem Leben der Chinesen mitbekommen. Aber eigentlich ist es auch nicht wahrhaftig chinesich. Hongkongnesisch. Denn wer nach Hong Kong kommt, darf nicht behaupten, er hat das chinesische Leben erlebt. Aber zumindest koennen wir sagen, wir sind am Rande mal etwas eingetaucht…Haben doch schon so einige Hütten, viel mehr verfallene Häuser gesehen, in denen auch noch Menschen lebten, total im Dreck und Staub, ohne jeglicher Hygiene…zumindest im Auge unserer Gesellschaft. Denn als Westler und Teil des eher wohlhabenen Volkes neigt man oft dazu zu denken…“oh mein Gott, wie die so leben! So zurückgeblieben, so arm!“ Doch dann sind genau diese Menschen oftmals sehr alt, scheinen ausgeglichen zu sein. Wir denken oftmals einfach zu einseitig, nur aus unserer Perspektive, verstehen Kulturen, die unserer alles andere als ähnlich zu sein scheinen, oftmals nicht. Natürlich ist es nicht möglich, wenn wir nicht bereit sind monate-, vielmehr jahrelang in eine fremde Kultur einzutauchen. Aber ich finde, viele wollen einfach auch nicht uns fremde Kulturen kennenlernen, zumindest VERSUCHEN sie zu verstehen. Doch gerade das finde ich wahnsinnig spannend! Wie unterschiedlich die Menschen leben können, auf einer einzigen Kugel namens Erde. Und am Ende sind wir doch alle Der Mensch. Faszinierend! Auf jeden Fall wird es nie ein Ende geben, wenn man die Welt entdecken will… Ich muss doch noch irgendwie meine Weltreise machen 😉

Wer hat die Bananen geklaut??! 😀

Aber zurück zu unserer Insel-Erkundung… Eigentlich darf ich das gar nicht laut aussprechen, denn mit Folgendem haben wir uns, glaube ich?, strafbar gemacht. Zumindest Sophie 😀 Denn bei all den Bananenstauden konnten wir diesen Bananen einfach nicht widerstehen! Wenn man schon mal die Chance hat, selbstgepflückte Bananen zu essen… 😀 Also kletterte sie von ihrem Fahrrad, näherte sich langsam dieser Bananenstaude…wo dort ja immer die fettesten Spinnen hocken sollen…remember…hier in Hong Kong gibt’s wahrhaftig riesige fette Spinnen! Nunja, aber sie hat sich überwunden und für jeden eine Banane gepflückt…doch dann sahen wir noch größere, noch gelbere Bananen! Als nochmal eine für jeden von uns…und dann…nochmal schönere!! Da wurden dann Nummer 7, 8 und 9 von der Staude geholt 😀

Bananenpflanzen

Zwischendurch führte unsere Radwandertour zu einer schönen Bucht, wo viele große Felsbrocken, von Meerestieren übersät, waren. Wir hatten einfach einen einzigartigen Ausblick, hätten da noch stundenlang rumliegen können…sahen vor uns andere Inseln in ihrer schönsten Pracht und zugleich die Skyline von Hong Kong. Was für ein Kontrast!

Irgendwann kamen wir dann wieder an der Promenade an, sind mit unseren Fahrrädern rumgekurvt wie kleine Jungs auf ihrem BMX hinten am Ende des Dorfes auf dem alten Fabrikgelände 😀 Als Belohnung für unsere anstrengende Fahrradtour, wollten wir uns dann unsere frisch gepflückten Bananen gönnen…Nunja, aber so geil haben sie ehrlich gesagt gar nicht geschmeckt…sie waren noch nicht reif. Sehr unreif. Total klebrig und eklig…bäh!! Also doch lieber wieder Bananen im Supermarkt kaufen 😉

Als wir wieder beim Fahrradverleih angekommen waren, stand da noch dieses coole Tricycle rum…lass mal das Ding da noch ne Runde mieten! 😀 Gesagt, getan… Ich spuckte ja die größten Töne und meinte, die beiden anderen brauchen das Ding auch nicht fahren, müssen sich nur hinten drauf setzen und können chillen…Leider sind wir mit meiner Person am Steuer nicht vorangekommen, sondern sind immer nur nach links gefahren..mal in den Zaun, mal fast in ein rumstehendes Boot…die Menschen hatten auch schon Angst vor mir 😀 Also gut, das wird nix, stellte ich dann fest… Neeeeext!! Susann übernahm dann das Steuer….und ich konnts net glauben…da fuhr sie doch tatsächlich los! GERADEAUS! Wir kamen endlich voran! 😀 Fuhren der Promenade entlang, dicht an den Füßen der Menschen vorbei, die uns immernoch gerade so aus dem Weg gehen konnten 😀 Als dann Sophie auch noch einmal das Ruder in die Hand nehmen wollte, musste ich wieder ne Niederlage einstecken…auch sie brachte uns voran! Und wieder düsten wir über die Promenade 😀 Das muss ICH doch auch schaffen!! 😀 Also zweiter Versuch…und Tatsache! Sie hats gepackt! 😀 Und als ich sodann den Dreh raushatte, wollte ich von dem Ding gar nicht mehr runter, hab die Mädels durch die Gegend spaziert, immer auf der Promenade hin und her, durch die die Gassen, und Slalom gefahren, ja fast gedüst! Wir hatten schon fast Formel 1 – Tempo drauf 😀 Wir schienen auch etwas aufzufallen, zumindest guckten uns doch viele an 😀 …man sollte hier noch bemerken, dass Sophie und ich im Übrigen noch in Bikini waren. Und ich dazu noch mit Cowboy-Hut 😀 Es war einfach zuuuuuuuuuuuu geil, so ein Goudi! 😀  Am liebsten hätte ich das ja mit nach Hause genommen 😉 Aber immerhin weiß ich, dass man so ein Ding ja auch in Hamburg fahren kann und damit bissl Taschengeld verdienen kann 😉

Irgendwann hab ich dann aber doch noch den Absprung geschafft, sodass wir das Tricycle wieder abgaben und uns zum Abendprogramm aufmachten… wieder schön essen gehen 🙂 Hmmmm 🙂 Dieses Mal gab es wieder lecker vietnamesisch….I love Asian food! 🙂 Nach dem Essen wollten wir eigentlich wieder auf die Fähre springen, haben uns dann aber noch fürs Shoppen entschieden 😀 naja, was man halt so auf einer kleinen Insel findet…ein paar Obst- und Gemüsestände, getrocknetes Irgendwas wie z.B. Fische, Schwalbennester, Nüsse, … und ein paar Stände, an denen wie überall auch wieder Klamotten, Hüte, Flipflops, Regeschirme, Fächer und andere nette Dinge zu finden waren. Ich konnte mal wieder den Hüten nicht widerstehen und hab mir noch nen schicken Cowboy-Hut gekauft…langsam sollte ich doch mal anfangen mir Gedanken zu machen, wie ich all die Sachen wieder nach Deutschland zurückbekomme…bin ich doch schon mit 47 kg angereist 😀

Nunja, irgendwann sind wir dann doch noch auf die Fähre gesprungen und gen Hong Kong Island geschippert…

…what a day!!! So unspektakulär wir den Tag mittags noch vorbei gehen sahen, so GEIL war er am Ende des Tages tatsächich gewesen…und dann saßen wir da wieder in der Tram…und Carmen: GEEEEEIIIIEEEEELLLLLLLLLLL!! 😀

Aber hier noch einige Videos, die ich euch einfach nicht entgehenlassen kann 😀 😀 😀

Das wahre Baywatch :D

•10. September 2010 • Kommentar verfassen

Auf geht’s nach Tai Long Wan!! …Nach dem langen Tag auf Macau wollten wir uns am Sonntag (29. August 2010) einen Strandtag gönnen: in Tai Long Wan. Der geilste Strand Hong Kongs wahrscheinlich!! Ohne Worte… Einfach genießen 🙂

Auf geht's nach Tai Long Wan!

Und das ist Hong Kong?!

Faszination Natur Pur

Ich will auch so ein Boot! 😉

Mystisch...

Traumhaft!! 🙂

Made by our Star Photographer Florian Menk 😉

Das wahre Baywatch 😀

🙂

🙂 🙂

Plumps 😀

...und da war sie schneller drin als ihr lieb war 😀

Und tschüss 😀

Schlammschlaaaacht!

Hoch die Tassen! 😀

Volle Fahrt voraus!

Die Stadt...die mein Herz erobert hat... 🙂

Spektakulär 😀

Flipflop 🙂

Da der Minibus voll besetzt war, durften wir auf der Seitenbank sitzen...und ich ganz vorn an der Frontscheibe. Aufgrund der sehr engen Straßen, die sehr dicht am Abgrund entlang fuhren und der Minibusfahrer ordentlich Gas gegeben hat, war mir manchmal doch etwas komisch zumute... 😀

Und so ließen wir in Sai Kung an der Strandpromenade den super schönen Tag ausklingen... 🙂

Üüüber den Klippennnn…muss die Freiheiiit wohl grenzenlooos seinnnn :)

•10. September 2010 • Kommentar verfassen

…Nach dem anstrengenden Foto Shooting am Samstag auf der kleinen Insel Tung Ping Chau, wollten wir den nächsten Tag etwas ruhiger angehen lassen. Geh ma wandern! 🙂 So suchten wir uns vorab wieder eine schöne Strecke aus einem der vier großen Wanderwege von Hong Kong. Dieses Mal wollten wir den sogenannten Hong Kong Trail erkunden. Stufe 7 und 8 sollten am Ende des Tages auf der Landkarte nachgezogen werden können 🙂 Viel kann ich dieses Mal tatsächich nicht schreiben, man muss es einfach gesehen haben…daher gibts dieses Mal nur kleine Wanderroutenbeschreibungen, dafür aber wieder viele Bilder 🙂

Stufe 7: Von Tai Tam Road nach To Tei Wan

Los ging es an einem riesigen Staudamm, der auf der Kamera aber nicht so schön festzuhalten war. Wie so vieles hier leider nicht. Eigentlich müsste man sich echt mal ne Kamera ins Auge einpflanzen lassen 😉

Staudamm in Tai Tam

Dieser Weg sollte auf halber Höhe auf geradem Asphalt- bzw. Betonweg langführen, immer mit Blick auf die Bucht von Tai Tam. War also eher ein Spaziergang 😉 Aber der faszinierende Ausblick auf die Bucht mit all den hübschen Häusern auf der anderen Seite, den alten Booten und am Wasser, all die schöne Vegetation, ließen auch diesen Wanderweg spektakulär werden. Zumal wir irgendwann einen Weg Richtung Ufer entdeckten. So liefen wir diesen Weg hinunter und kamen in einem total verlassenen Dorf an. Die Häuser waren ziemlich zerstört, überall waren Muscheln…als wenn das Dorf mal überschwemmt wurde. Keine Menschenseele, aber wir hörten doch manche Geräusche, sahen auch Klamotten draußen auf der Wäscheleine hängen…also irgendwie war das doch etwas unheimlich…

Der Weg ging an dieser Stelle leider nicht unten am Ufer weiter, sodass wir ihn wieder etwas zurücklaufen mussten, aber dann rechts einschlagen und weitergehen konnten. Bis wir an einem Privatgrundstück direkt am Wasser wieder ankamen. Ob wir da durch dürfen? Versuchen können wir es ja 😉 Die Menschen waren super freundlich, so herzlich, ließen uns da durchwandern, wiesen uns den Weg. Ich war ja total beeindruckt, wie sie wohnten! Total hübsche Häuser, gepflegte Gartenanlage, so viele wunderschöne Blumen! Tolle Terrassen!

Der Weg ging dieses Mal doch am Ufer entlang, mal war ein kleiner Strand, aber doch mehr Klippen und riesen Felsen anzutreffen. Ob wir da weiterkommen? Klaaaaaar…so liefen wir buchstäblich über Stock und Stein, eher aber über Fels und noch größeren Fels. Ich hatte mal wieder meinen Spaß, könnte den ganzen Tag irgendwo rumklettern 😀

So gingen wir die Klippen entlang, bis wir an einer Segelschule direkt am Ufer ankamen. Wir guckten in unser Wanderbuch: Ah! Cool! Stufe 7 sollte hier enden. Auf zu Stufe 8! …aber erstmal noch ein paar Eindrücke…

Wasserfall

Liebe zum Detail

Bucht von Tai Tam - hammer Ausblick

Meine Lieblingsblume

Das Zuhause der Einheimischen

Immer entlang den Klippen über riesen Felsen...

Das verlassene Dorf...was ist da passiert?

Warum auf dem Weg laufen, wenns auch schwieriger geht? 😀

Kurze Pause

Irgendwann ist auch dieser Fels einfach mal so den Berg runtergekullert...

Carmen mal wieder auf Klettertour 😉

Stufe 8: Von To Tei Wan nach Tai Long Wan

Dieser Weg begann auf des Drachens Rücken…The Dragon’s Back hieß dieser Teil der Wanderroute, denn was folgte, waren ca. 700 Treppenstufen gen Himmel. Dieser Weg war doch ganz schön anstrengend, aber ein super Workout für Beine und Po 😀

Der Weg führte dieses Mal oben auf den Hügeln lang und wie wir bemerkten, liefen wir quasi die Strecke genau zurück, die wir gerade auf halber Höhe gelaufen waren. Aber von dort oben sah diese Bucht einfach nochmal ganz anders aus.

Nach den 700 Stufen wurden wir zudem noch mit einem wunderschönen Ausblick auf die andere Seite belohnt. Hammer! Konnten auf die Strände von Shek O und Big Wave Bay gucken, sahen auch einige Villen und einen riesen Golfplatz. Zudem konnten wir die super Sicht auf das südchinesische Meer genießen 🙂 Dort oben angekommen, hatten wir den schwierigsten Teil auch schon überstanden und konnten dann weiter gemütlich oben auf dem „Hügel“-Kamm weiterlaufen. Da stellten wir fest, dass es neben dem Wanderweg auch einen Weg für Fahrradfahrer gab. Da hab ich nicht schlecht gestaunt! Das nenn ich wahrhaftiges Mountainbiking! Hätte ja zu gern mal gesehen, wie dort oben einer langgefahren wäre…Da hätt ich auch meinen Hut abgenommen 😉

Am Ende der Wanderroute kamen wir am Strand von Big Wave Bay an und haben uns direkt in diese riesigen Wellen ins Wasser gestürzt. War das herrrrrrrrrlich! Spätestens da wird man wieder Kind 😀

Hong Kong Trail: Stufe 8

Beweisfoto 😉

Die kleinen Wunder der Natur

Blick auf Shek O, Big Wave Bay und das Südchinesische Meer

Voll süüüüüüßßß die Blümchen 😀

Drei Haselnüsse für Aschenbrödel....oder so 😉

Da kommen wir her...

Hoffentlich war ich die erste, die da oben eine Banane gegessen hat 😀

Auf der Bergspitze angekommen 🙂

Hinter den sieben Bergen...eine Fatamorgana?

Wieder mal im Dschungel unterwegs 😉

Blattknoten

Drei! Vier! Viiieeer Zweeeerge mit dem Kontrabasssssss gingen ins Casino und verspielten was :D

•10. September 2010 • Kommentar verfassen

Sophie, was machen wir an deinem Geburtstag? Hm…Let’s go to Macau und have a big big birthday party in one of the huge casinos! 😀

…Naja, leider durften wir kein Casino nur für unsere geplante Party mieten, also dachten wir, wir fahren Samstag früh nach Macau, machen tagsüber Sightseeing und setzen uns dann Abend schön an den Strand von Macau und feiern gechillt in ihren 21. Geburtstag rein…

Taipa Village

Die Partytruppe sollte aus sechs Personen zusammengesetzt sein: Susann, Sophie, ich, Flo, Marcel und Christiane. Da Susann, Sophie und ich an den Wochenenden gern Frühaufsteher sind (unter der Woche würden wir doch gern mal etwas länger schlafen wollen… 😀 ) und wir so viel wie möglich von Macau sehen wollten, haben wir uns schon 7:30Uhr am Fährhafen getroffen, um von dort mit der Fähre nach Macau zu schippern. Die andere Fraktion würde dann später nachkommen.

Fußnote: Im Übrigen war ich ja schon mal auf Macau, als diese riesige Pool Party auf dieser riesigen luxuriösen Hotelanlage des Venetian Hotel stattfand (dat war geil!! 😀 ) Aber da wir aufgrund dieses Anlasses nicht so viel von Macau sehen konnten, wollten zumindest Flo und ich auf jeden Fall nochmal dorthin.

Macau besteht aus zwei Halbinseln: Macau und Taipa. Auf Macau ist die Altstadt und der Hauptteil des Sightseeing zu finden, aber auch einiges an Casinos. Remember, Macau ist das Las Vegas des Ostens, doch die Casinos machen mehr Umsatz als das wahre Las Vegas! …Auf Taipa dagegen sind unter anderem Macaus Flughafen, das alte traditionelle Dorf Taipa Village und der Cotai Strip zu finden, auf dem auch noch einiges an Casinos steht, darunter The Venetian.

Unsere Reise sollte auf Taipa beginnen. Da Macau wie Hong Kong auch eine Sonderregion ist (aber  im Gegensatz zu Hong Kong nicht aus britischer sondern portugiesischer Kolonialherrschaft hervorging) mussten wir erstmal durch die Immigration und unsere Pässe vorzeigen. Irgendwie haben sie in meinem Pass nicht so durchgesehen und haben da hin- und hergeblättert…bissl Muffensausen hatte ich da schon und befürchtete nicht einreisen zu dürfen. Doch dann gabs doch noch den (zweiten) Macau-Stempel und ich war drin. Juchuuuuu 😀

Buntes Leben auf Macau

Mit dem Bus wollten wir dann erstmal nach Taipa Village, wussten nicht so wirklich, wann wir wo aussteigen mussten, aber irgendwo würden wir schon landen 😀 Hat auch ganz gut geklappt. Dann haben wir uns erstmal ordentlich mit typischen Macau-Leckereien eingedeckt und uns dann an diesen kugelrund und satt gegessen 😀 Taipa Village war irgendwie idyllisch, mit all seinen vielen engen Gassen und Häusern, dicht aneinander gereiht. Man konnte auf jeden Fall den portugiesischen Einfluss erkennen, der scheinbar mit den chinesischen Einflüssen einen guten Einklang gefunden hat. So schlenderten wir etwas durch die Gassen, konnten mal hier, mal da in die Häuschen reinluken (gibts das Wort? 😀 ), begegneten ein paar Einwohnern, bestaunten die ganze Architektur. Ach es war einfach schön! Nur total heißßßßß…also richtig richtig heißßßß…Ich meine, wir sind ja mit all unseren Wandertouren, die oft auch mitten in der Mittagssonne stattfinden, schon so einiges gewöhnt, aber dieses Mal fanden auch wir es nicht mehr sooo angenehm…so tropfte der Schweiß uns von Stirn bis Fuß, alles klebte und triefte…eklig 😀 Also musste schleunigst eine Abkühlung her! Eigentlich leider, aber in diesem Fall zum Glück! Gab es um die Ecke gleich McDonalds, einen 7/11 (diese Kiosk-Kette, die gefühlt alle zwei Meter einen Kiosk aufgebaut hat!), Häagen Daz und vieles mehr, was man aus den Industrienationen kennt. Ich fands furchtbar! Denn Taipa Village war so traditionell, so niedlich…und dann stand dann auf der anderen Straßenseite plötzlich der Gegensatz. Naja…immerhin haben wir unsere ersehnte Abkühlung gefunden und sind dann direkt zu Häagen Daz rein 😉 Da kann mir keiner was anderes erzählen, das Eis ist einfach mal geil! Nur hab ich nicht schlecht geguckt, als ich am Ende ca. 4,10 EUR bezahlen durfte…für EINE Kugel. Die spinnen doch! Naja…WAT KOSTET DIE WELT!?! 😉

Mittlerweile war es schon Mittag und wir wollten uns bald mit dem Rest der Party People treffen. Allerdings auf der anderen Seite, auf Macau Island. Also setzten wir uns in den Bus, knabberten heimlich (da im Bus verboten) noch etwas an unseren leckeren Macau-Keksen und fuhren mit Blicken nach links und rechts über eine der langen großen Brücken rüber. Da hats erstmal geregnet. Na toll. ABER! Immerhin war das ’ne super Abkühlung für die Luft, sodass wir uns schon auf „nach dem Regen“ freuten, wenn die Luft nicht mehr so stand…

Dann haben wir die anderen getroffen und uns eine Sightseeing-Tour überlegt, die von Marcels Reiseführer unterstützt wurde.

Die Party People! 😀

Während es in Taipa Village ganz ruhig und gemütlich war, waren hier alle Touristen zu finden, sodass wir uns in manch Straßen und Gassen echt durch die Massen kämpfen mussten. Unsere Tour führte an Kirchen, Kathedralen und Tempeln vorbei, ins Museo de Macao hinein und immer wieder entlang den alten traditionellen Häusern mit faszinierender Architektur. Wenn ich dann groß bin und Geld hab, kauf ich mir glaube auch so ein schönes Häuschen 😉 …und dann gibts immer fette House Partys 😀 …was ich sehr interessant fand, waren all die Balkons an den Häusern, die so umzäunt waren, dass jeder dieser Balkons wie ein Vogelkäfig aussah 😀

Letztendlich führte uns unsere Sightseeing-Tour wieder zu den Ruinas de Sao Paulo, wo ich ja schon mal mit Flo war, und die ich irgendwie total faszinierend finde.

Vogelkäfige - Balkons auf Macau

Dann knurrte uns so langsam doch mal der Magen, sodass wir uns auf den Weg zu was Nahrhaftem machten…Aber irgendwie wurden wir nicht so recht fündig, wollten wir uns doch gemütlich irgendwo hinsetzen. Während unserer Suche gingen wir wieder durch viele kleine Gassen, wo links und rechts überall in den Garagen die Einheimischen irgendwas verkauft haben. In Deutschland könnte man sich sowas gar nicht vorstellen, man würde nicht mal daran denken überhaupt einen Fuß dort hineinzusetzen, geschweige denn dort was zu kaufen. Aber das war Macau! Und so ist es eigentlich oft auch in Hong Kong zu finden. Quasi verkauft hier jeder irgendwas aus seinem Häuschen heraus, sieht eben oft nur aus wie eine alte chaotische dreckige Garage. Kaum vorstellbar, wenn man es nicht schon mit eigenen Augen gesehen hat. Wenn man, zurück zu den Gassen auf Macau, mal länger als nur eine Sekunde einen Blick in eine dieser „Läden“ geworfen hat, konnte man in vielen eine kleine Gruppe von Menschen sehen, die gemeinsam am Tisch saßen und irgendwas spielten.

Slums zwischen Hochhäusern und Casinos

Ich weiß nicht, was das für ein Spiel war, aber es war immer dasselbe, mit großen Würfeln oder Klötzern. Auf jeden Fall erfreuten sich die Leute sehr an diesem Spiel, es gehört dort wohl zu den alltäglichen Beschäftigungen. Eigentlich ein schönes Leben! Hat es doch auf jeden Fall einen starken sozialen Charakter 🙂 Ich hätte mich zu gern auch mal mit an den Tisch gesetzt und mitgespielt, zumindest einfach zugeguckt… Hehe 🙂

Susann macht uns das Essen klar 😀 wer will noch was, wer hat noch nicht?

Nun, irgendwann sahen wir dann ein hinreichend erkennbares „Restaurant“. Naja, es war vielmehr ein von einer Plane überdachter kleiner Platz, der innerhalb einer Häuserreihe stand. Vier oder fünf kleine alte Tische mit ein paar Stühlen waren dort zu finden, ein super alter grüner, aber scheinbar noch funktionierender Kühlschrank, Herdplatte und ein paar andere Utensilien, die fürs Kochen ausreichen sollten. Und was stand auf der Menü-Karte? Toast mit Ham & Egg, sowie Instant Noodles. Wem das kein Begriff ist: zu Deutsch Tütennudelsuppe. 😀 Also könnt ich quasi auch mein eigenes Restaurant aufmachen, jeden Tag zu ALDI rüber gehen, Tütensuppen für 50 Cents en Masse kaufen und das als Hauptspeise für ein paar EURO anbieten 😀 Wer mag mein erster Gast sein? 😀

Las Ruinas de Sao Paulo

So bestellten wir Toast und Suppe, was allerdings auch schon wieder ein Highlight für sich war. Denn die „Restaurantbesitzer“ konnten nicht wirklich Englisch und so sprang Susann auf und nahm die Bestellung in die Hand. Sie sprang herum zwischen uns und der „Kellnerin“, versuchte mit Händen, Füßen und Lauten zu erklären, was wir gern haben wollten. Ging einfach an den Herd, ans Regal und machte den Kühlschrank auf, um zu zeigen, was wir wollten. Spektakulär, wie die Frau das alles regelte! Echt witzig 😀 Und am Ende haben wir sogar das bekommen, was wir wollten 🙂 Und es war tatsächlich ganz schmackhaft! Tütensuppen eben 😀

Weiter gings… Leider ging es Christiane dann plötzlich nicht mehr so gut und nach einigem Überlegen befand sie es dann für am besten, wieder zurück nach Hong Kong zu fahren mit Marcel. Echt schade, wollten wir doch alle zusammen Sophie’s Geburtstag rein feiern…Hmmm 😦 naja, leider konnten wir nichts tun, was ihr besser tun würde…also musste sich unsere Gruppe wieder teilen und es waren dann nur noch vier Party People…

Macau verwandelt sich ins Spielparadies

Gesellschaftsspiele in jeder Ecke

Mittlerweile war es schon ca. 17 Uhr und wir überlegten, wie die genaue Abendplanung aussehen sollte…Erst wollten wir an der Hafenpromenade langlaufen…die es aber nicht gab ^^ Also kein Spaziergang an der Promenade…hmmm…wieder überlegt…ach! Dann lasst uns auf den Macau Tower hoch und von dort den Sonnenuntergang bestaunen 🙂

So haben wir uns ein Taxi genommen und sind mit dem Fahrstuhl auf 233m Höhe gefahren. Zwar war es als Outside View ausgeschrieben, aber trotzdem mussten wir noch durch schmutzige getönte Scheiben durchgucken…naja, daher war der Ausblick nicht ganz so schön wie erwartet, aber trotzdem hatten wir einen super Ausblick auf ganz Macau. Da oben habe ich dann auch erst realisiert, dass Macau sehr viel kontrastreicher als Hong Kong ist, was die Gesellschaft betrifft….In Hong Kong gibt es zwar viele alte und heruntergekommene Häuser, aber keine Slums, wie man es oft aus Mega-Citys kennt. Als wir aber dort oben auf dem Macau Tower waren, konnte man zwischen vielen Hochhäusern kleine heruntergekommene, dicht aneinander gedrängte Hütten bzw. Zelte sehen, die man als Ganzes doch schon eher als Slum betrachten konnten, zumindest in meinen Augen.

Hot Pot - Essen ohne Manieren 😀

War schon irgendwie übel, zumal ein paar Meter weiter riesige Casinos herausragten und funkelten. Was für ein Kontrast!! Tat irgendwie auch im Herzen weh…auf der einen Seite schmeißen die Leute ihr Geld zum Fenster raus, die nichts besseres damit anzufangen wissen… und ein paar Meter weiter müssen Menschen hungern, haben kein richtiges Zuhause und müssen jeden Tag zusehen, wie sie über die Runden kommen…

Nun, erwähnenswert ist an dieser Stelle noch, dass man auf dem Macau Tower den höchsten Bungee Jump DER WELT machen kann! Irgendwie reizt mich das ja schon…

Während wir dort oben einige Runden drehten, wurde der Tag langsam zur Nacht und ich war fasziniert davon zu beobachten, wie sich Macau vom alten Traditionellen zum Spielparadies wandelte! Plötzlich funkelte und blinkte alles bunt, ein Casino mehr als das andere…

Wir entschieden uns dann wieder rüber nach Taipa zu fahren, um dort lecker zu speisen und irgendwann auch noch Sophie’s 21. Lebensjahr gemeinsam celebrarisch zu beenden 😉 So sind wir – ja wir lassen es uns hier doch ganz gutgehen! 😀 – wieder ins Taxi gestiegen und versuchten dem Fahrer zu erklären, wo wir hinwollten, hatte uns mein Reiseführer doch ein gutes Restaurant empfohlen, auf dem es typisches Macanese Food geben sollte…Der Taxifahrer sprach dann per Sprechanlage mit der Taxi-Zentrale, um ihnen zu beschreiben, was wir ihm beschrieben, denn er hatte noch keine Ahnung, was wir von ihm wollten 😀 Plötzlich hielt er mir den Sprechapparat vor den Mund und so blöd es sich anhört, aber in dem Moment war ich völlig überfordert und war nervös 😀 Dabei sollt ich doch nur in dieses Ding reinsprechen, wo wir hinwollten 😀

Wir feiern Sophie's Geburtstag rein 🙂

Nun, am ursprünglich gesetzten Ziel sind wir nie angekommen, haben die Suche irgendwann aufgegeben und sind dann einfach irgendwo in ein Restaurant rein. Endlich mal wieder Hot Pot essen!! Ich liebe Hot Pot, denn da kann man erst recht so ziemlich alle Essensmanieren fallen lassen und der Tisch sieht immer aus wie ein Müllplatz 😀 Ich finds genial! Ich hoffe, ich kann dann, zurück in Good Old Germany, wieder gesittet essen ohne Aufzufallen 😀 Immerhin kann ich jetzt schon wunderbar mit Stäbchen essen! Und will eigentlich nimmer mit Gabel und Messer essen – det is laaaaangweilig! 😀 …Hat jedenfalls wieder seeehr lecker geschmeckt 🙂

Dann ging es weiter… einmal Straße überquert und in eine coole Taverna reingesetzt, Cocktails und Bier bestellt, geschwatzt und gelacht…und 23:59:50 den Countdown zu Sophie’s Geburtstag gezählt 🙂 Punkt 0Uhr haben wir ihr dann ein Geburtstagsständchen gesungen, Glückwünsche und sogar ein kleines Törtchen überreicht 🙂 Und Flo war wieder ganz genial! Hat er doch Geburtstagshütchen mitgebracht! Hab ich gelacht 😀 Uns war natürlich egal, was andere Leute von uns denken mochten, wir hatten spaß, Spaß, SPAAAAASSSSS!! 😀 Und uns allen vieren standen die Hütchen ausgezeichnet 😀

Und was nu? Lass mal noch in die Casinos gehen! Die sind doch hier gleich um die Ecke, paar Meter zu Fuß entfernt… 😀 Also stiefelten sie los, wie die sieben Zwerge, mit ihren Hütchen auf dem Kopf. Sie wanderten der Straße entlang, immer Richtung reiche schöne Welt, zum Cotai Strip. Da wir den Ghettoblaster  zu Hause vergessen hatten, mussten wir dann auch selbst noch singen…und so gings dann…Dreiii Chinesen mit dem Kontrabass, saßen auf der Straße und erzählten sich was! Da kam die Polizei, ja was ist denn das?? Dreiiiii Chinesen mit dem Kontrabass!! UND JETZT MIT AAA! Draaaa Chanasan mat dan Kantrabass, saßan aaf da Straßa and arzahltan sa was! Da kam da Palazai ja was aas dann das?? Draaa Chanasan mat dam Kantrabassss!! UND NU MIT ÜÜÜ!!… mit AUUU!! 😀 haben wir gelacht!! 😀 😀 😀

Hard Rock Casino - Und wir waren drin!

Als wir im Casino-Paradies ankamen, entschieden wir uns dann für das Hard Rock Casino 😀  So stiefelten wir da total gespannt rein, natürlich MIT unseren extrem heissen Hüten 😀 Ich dachte ja eigentlich, man würde uns so nicht reinlassen, aber stattdessen freuten sich die Casino-Aufpasser mit uns mit 😀 Wir haben uns dann direkt an diese Spielautomaten gesetzt, irgendwas gedrückt und gezockt 🙂 Nun, das GROSSE Geld haben wir nicht gemacht…daher wollte ich mich dann noch ’ne Runde an den Roulette-Tisch setzen und mein Vermögen dort zu noch mehr Vermögen machen 😉 …Leider konnte ich diese riesen Chance nicht mehr wahrnehmen, denn wenn wir die Fähre um 3Uhr nicht schaffen würden, müssten wir die nächste zu um 5Uhr nehmen, wären erst gegen 7:30Uhr daheim gewesen…und dann hätten wir Sonntag wohl schon den halben Tag verpennt…. Naja, aber immerhin waren wir mal im CASINO auf MACAU, dem LAS VEGAS des OSTENS, mit den GEBURTSTAGSHÜTCHEN top gestylt, und haben auch SELBST mal GESPIELT und GEZOCKT! 🙂

...und so schliefen sie nach einem langen aufregenden Tag ein...wieder reicher an Erlebnissen 🙂

So setzten wir uns wieder ins Taxi und ließen uns schnell zum Fährhafen fahren, kauften aufgrund von Zeitknappheit die Tickets von irgendwelchen Straßen-Fährtickets-Verkäufern, wenn auch mit nicht 100%igem Vertrauen…aber wir wurden aufs Schiff gelassen, also war alles clean.

So segelten wir wieder Richtung Hong Kong, total müde und erschöpft vom langen Tag schliefen wir ein… wieder reicher an neuen, schönen, lustigen, ….einzigartigen und unvergesslichen Erinnerungen… und einem Grinsen im Gesicht 🙂

Samstagsausflug nach Tung Ping Chau

•31. August 2010 • 1 Kommentar

Hi Party People! 😀 …nun, nachdem mein letztes Erlebnis, Achtung! Folgendes wird aus Kommentaren rezitiert!, so „filmreif“ und „spannender als das Buch auf dem Nachttisch“  war, habe ich schon überlegt, dass ich ja nun nur noch solch Stories schreiben muss, damit ich euch nicht enttäusche 😉 Andererseits vielleicht auch beruhigend für meine Eltern zu wissen, wenn ich nicht nur im Wald übernachte, mit Schlangen (hab ich davon eigentlich erzählt? Aber war auch nur eine Schlange, die mir  da direkt vor die Füße lang geschlichen war und sie war auch etwa nur einen Meter lang…) und riesen Spinnen kommuniziere 😉 Leider bin ich noch nicht mal dazu gekommen vom vorletzten Wochenende zu berichten, weil wir – wen wunderts! – wieder nur unterwegs waren. Und als ich dann letzten Freitag in die Tasten hauen wollte, ging das Internet plötzlich nicht mehr…da putzt man EIIIIIIIIIINMAL!! EIIIIINMAL!! die Wohnung (Katzenwäsche) und schon ist die Leitung tot. Hm…nunja, nun sind wir ohne Internet. Man fühlt sich wie ein Steinzeitaltermensch ohne Internet. Aber ich habe nun trotzdem einen Weg gefunden, um endlich mal wieder meine Erlebnisse in Worte zu fassen. Oder auch in Bildform. Denn wir haben hier einen Meisterfotografen unter uns. Darf ich vorstellen: Florian Menk. Dank ihm haben wir zusätzlich zu unseren wanna-be-professional Photos viele tolle, ja fast lebendige! Fotos. Aus dieser Kombination möchte ich mich für unseren Samstagsausflug zur Insel Tung Ping Chau am 21. August mal an einer Foto-Story à la BRAVO versuchen (Sorry, Dr. Sommer stand uns für diese Ausgabe leider nicht zur Verfügung).

Fußnote: Die Story basiert auf einer wahren Begebenheit und wurde nur durch einige Inspirationen und kreative Blitze bereichert.

1 Los ging es am Samstag in aller Früh. Die Fähre fuhr 9Uhr los. Da wir doch etwas von unserem Waldwildniserlebnis ganz klein Bisschen geschädigt waren, haben wir uns früh vorsichtshalber mit Essen vollgestopft – wer weiß, wie lang wir dieses Mal ohne Nahrung unterwegs sein würden…

2 (Hierzu fiel mir leider nix ein, das wirklich ins Bild passte. Aber Sophie guckt mich hier an á la „Alder! Wat willst DU denn jetzt von mir?!“)

3 Auf der Insel angekommen, verschafften wir uns erst mal einen groben Überblick über diese riesige Insel. Immerhin ist sie ca. 1,16 km² groß. Ja genau, einskommaeinssechs Quadratkilometer. Man entschied sich für eine Wanderung rund um die Insel, die angeblich vier Stunden dauern sollte…

4 Kaum einen Fuß aufs Land gesetzt, wurde auch schon alles genau unter die Lupe genommen. Es war hier einfach wieder eine wunderschöne Natur vorzufinden! Geiles Wasser, geiler Strand, wunderschöne Muscheln, faszinierende Gesteinsformen, einzigartige Fauna und Flora!

5 Sophie erfreute sich der Dinge der Natur...fand lustig aussehende Muscheln 😀

6 Jedoch wurde ihr das bald zu langweilig, sodass sie sich den Steinen widmete und eine neue Leidenschaft entdeckte: Kugelstoßen.

7 Derweil hatten die Muscheln auch in Flo Interesse geweckt. Hat er nicht eine wunderschöne Oberlippe? Vielleicht sollte man diese Methode als Alternative für Lippen-Schönheits-OP’s nutzen 😀

8 Und wo war Carmen? Sie schwang ihr Tanzbein. Froh und munter. Sie musste ja auch immer rumzappeln! Also legte sie erst mal einen einstudierten Step hin. Let’s rock’n’roll baby!!

9 Nachdem sie bemerkte, dass sie nicht wirklich viel Publikum hatte, widmete sie sich wieder den tollen Applikationen ihrer Digicam und versuchte sich im Fotografieren á la Dr. Menk.

10 Als sie dann aber eine riesen Palme entdeckte und dieses riesen Palmenblatt auf dem Boden liegen sah, wollte sie sich einmal im Palmenwedeln versuchen. So konnte sie auch endlich mal zeigen, was für Kraft in ihren Armen lag 😀

11 Man könnte fast meinen, wir waren aus Versehen auf Hawaii gelandet!

12 Doch plötzlich! Ein Drache! Hilfe!

13 Sophie versteckte sich schnell im Haus, während Carmen noch nicht so wirklich den Ernst der Situation realisierte…

14 Doch dann sah auch sie die Gefahr und versteckte sich in einer Badewanne…

15 Diese erschien ihr allerdings nicht sicher genug, sodass sie schnell rüber in diesen großen Reifen sprang. (Wo dieser wohl herkam?!?!)

16 Der starke Flo amüsierte sich nur über uns, zeigte seinen Mann, hatte keinerlei Angst vor diesem Drachen. So nahm er weiter tiefenentspannt viele viele Fotos auf…

17 …machte es sich auf einem großen Felsen gemütlich…

18 …bis er uns endlich mal rettete und in Sicherheit brachte, sodass wir endlich wieder vereint waren.

19 Weiter gings. Sie gingen weiter über faszinierende Felsen, die kein Ende zu nehmen schienen.

20 Und plötzlich war das Land zu Ende! Was nun? Wo ging es weiter?

21 Doch dann ein wegweisender Wegweiser. Sie waren gerettet! …denn sie befürchteten schon ins Wasser springen und an Land schwimmen zu müssen.

22 Oha! Ein riiiiieeesen Klotz von Fels! Ob man den erklimmen konnte?

23 Tatsächlich hatten sie es geschafft...

24 (hierfür konnte ich leider keine Worte finden…das Feeling war einzigartig, nicht zu beschreiben)

25 Da der Aufstieg so anstrengend war und so lang dauerte (etwa zwei Minuten und fünfundreißig Sekunden), mussten sie sich erstmal hinsetzen und…

26 …chillen…Den Ausblick genießen…

27 Nach dem wiederum anstrengenden Abstieg fanden sie noch zwei wunderschöne Terrassenstühle auf einer umso schöneren Veranda. Dort ließen sie sich nieder á la DIE CAMPER von RTL. Fehlt nur noch das kühle Bier…und könnte sodann reif für eine ASTRA-Werbung sein 😀

…Die Wanderung dauerte letztendlich etwa dreieinhalb Stunden, wobei wir tatsächlich nur ca. eineinhalb Stunden unterwegs waren. Die anderen zwei Stunden gingen fürs Fotoshooting drauf 😀 Natürlich gingen wir nicht von der Insel ohne einmal einen Fuß ins Wasser zu setzen, den Kopf hineinzutauchen, das Meersalz an unseren Körper zu lassen. Ein wunderschöner Strand!

28 Abends ging es dann wieder mit der Fähre zurück zum Festland…

29…wir fuhren der Sonne entgegen, die dann vor uns auch noch ihr Licht ausmachte…Sie verschwand ganz langsam im Abendrot und bescherte uns einen traumhaften Sonnenuntergang.

24 h

•16. August 2010 • 3 Kommentare

… Wooooochenendeeee! Und was machen wir? Och… Das entscheiden wir morgen früh, wenn wir vom Party machen wiederkommen. Samstag früh 4 Uhr 😉 Reiseführer zu Rate gezogen, geguckt, was es noch alles in Hong Kong gibt. Hier und da gestöbert. Und schon war das Ziel klar: Wandern im Plover Cove Reservoir im Nordosten von Hong Kong, in den New Territories. Woohoooo! 🙂

So ging es dieses Mal etwas später los als die Wochenenden zuvor. 10:30 Uhr ging die Tür hinter uns zu. Wir fuhren mit der MTR (U-Bahn) nach Tai Po Market, von dort weiter mit dem Bus nach Tai Mei Tuk. Dort sahen wir zuerst einen sogenannten Family-Trail – ein Wanderweg, der für 40min ausgeschrieben war. Wir bewältigten ihn in 10min. War jetzt nicht sooo spannend…Da das also nicht wirklich die Erfüllung des Tages war, gingen wir weiter, sahen eine lange Brücke, die die Bergkette um das Reservoir zu einem Ganzen machte. Die Bergkette sah wunderschön aus und lud förmlich zum Wandern ein. So schritten wir über diese 2km lange Brücke, kamen in einen wunderschönen strömenden Sommer-sauren-Hong Kong- Regen. Alle anderen spannten ihre Regenschirme auf. Wir genossen die warmen Wassertropfen auf unseren Gesichtern, auf unserem ganzen Körper, liefen einfach munter weiter. Nach wenigen Minuten waren wir von Haarspitze bis großen Zeh durchnässt 😀  Am anderen Ende der Brücke sahen wir ein großes Wanderschild. Ausgeschrieben war dort der Plover Cove Country Trail. 15,5 km, 6 bis 7 Stunden. Sollte angeblich herausfordernd und für erfahrende Wanderer sein. Nun, da Sophie und ich doch schon so einige anspruchsvolle Wandertouren unternahmen, trauten wir uns das auch zu. Außerdem sahen wir vorher Fotos von diesem Reservoir, von dem einzigartigen Ausblick, den man von dort oben, von all diesen Bergen auf das Wasser, auf das Meer, haben konnte. Da mussten wir lang! Das wollten wir mit unseren eigenen Augen sehen! Let’s do it! 🙂

Die erste Hürde war schon den Anfang zu finden. Es gab zwei Möglichkeiten, das nach Weg aussah. Nur blöd, dass beide nach wenigen Metern schon zu Ende waren. Der eine Weg wurde von einem großen abgesperrten Tor verschlossen. Der andere potenzielle Weg war eine steile Treppe, die in absoluter Wildnis endete, wo man einfach nicht mehr durchgehen konnte. Aber wenn der Weg öffentlich ausgeschrieben ist, muss doch einer dieser beiden Wege der richtige sein! Da kam dann ein Auto von der anderen Seite des abgesperrten Tores an, die Fahrer machten das Tor auf, fuhren durch, machten das Tor wieder zu. Wo kamen sie nur her? Durften wir da auch durch? So fragten wir sie, ob dies der Anfang des Wanderweges sei, ob wir da durch dürfen. So sagte man uns, es waren anscheinend auch Einheimische, die das Reservoir gut kannten, dass wir da durch dürfen und der Weg einmal um das ganze Reservoir führt. Danke! Genau das wollten wir hören 🙂 Also war dies der richtige Weg.

Warum auch immer er abgesperrt war.

Anfangs war dieser Wanderweg nur eine Asphaltstraße, also dachten wir, es war nicht wirklich dieser am Schild ausgeschriebene Wanderweg, aber immerhin ein Weg rund um das Reservoir. Sophie meinte noch, den Weg können wir ja auch joggen, während ich zudem noch auf die Idee kam, hier können wir ja unsere Schuhe ausziehen, damit sie trocknen…wir waren ja auch noch klatsch nass 😀

Nachdem wir zu einem Wasserwerk gelangten, worüber der Weg führte, wurde klar, dass wir doch auf dem richtigen Wanderweg waren, denn plötzlich ging es vom Asphalt über zu Sand- und Geröllwegen. So ging es dann nur noch weiter. Mal angenehm, aber oftmals sehr steil auf und ab, rutschig und ziemlich schwer. Endlich wieder eine Herausforderung! Bald schon wurden wir mit Ausblicken auf diese wunderschöne Natur belohnt, kamen aus dem Staunen nicht mehr heraus. Aber dafür öfter mal aus dem Atem. Denn wir mussten viele Hügel erklimmen und es ging immer wieder bergauf und dann fast bis runter zum Meeresspiegel… und wieder rauf… mal hundert  Meter auf, fünfzig Meter ab, dann bis zweihundert Meter hoch, wieder  hundert Meter bergab, und dann wieder bergauf – am höchsten Punkt bis 311m. Zwischendurch war es so steil, dass wir echt aufpassen mussten, dass wir nicht ins Rutschen kommen. Nun gaben wir dem auf dem Wanderschild ausgeschriebenen „anspruchsvollen und für erfahrene Wanderer Weg“ unser Gültigkeitssiegel.

Der 311m-Berg war am anspruchsvollsten, es ging erst sehr steil bergauf, gefolgt von unendlich vielen Treppen, große hohe Stufen, auch noch mit Anstieg. Der Weg schien endlos zu sein, wir trabten vor uns hin, Stufe für Stufe…an diesem Punkt waren wir doch schon ziemlich am Ende, schnappten nach scheinbar nicht mehr vorhandener Luft, trieften vor Schweiß, wollten nur noch oben ankommen.

Dort oben aber wurden wir dann von einem einzigartigen Blick belohnt, mit einem wunderschönen Ausblick auf Hong Kong und anscheinend auch auf China. Ich war so fasziniert, so überwältigt von dieser Naturschönheit! Ich hab einfach geweint. Ich war so glücklich, dass wir das alles mit unseren eigenen Augen sehen konnten.

Wir lebten in einer Postkarte.

"für erfahrene Wanderer"Traumhaft. Unbeschreiblich. Unvorstellbar. Einzigartig. Wir machten natürlich viele Fotos, auch wenn uns bewusst war, dass man damit nicht wirklich wiederspiegeln konnte, was wir selbst sahen. Dort oben gab es auch einen Wegweiser, der uns sagte, dass wir nun 11km hinter uns hatten, noch 6km vor uns.  Es waren entlang des Wanderweges immer mal Schilder mit unserer Ansicht nach Ortsnamen drauf, mit Kilometer- und Zeitangabe. Dort auf diesem hohen Berg stand auf dem Wegweiser, wir brauchen noch ca. 1 ¾ h zum Ziel. Also dachten wir, waren wir uns sicher, wir kommen noch grade so am Ziel an, zwar schon im Sonnenuntergang, aber nicht im Dunkeln.

Was wir nicht wussten: Es waren dort keine Ortsnamen auf den Schildern. Es waren immer die Bergnamen ausgeschrieben, und im Nachhinein wussten wir, es war dort nicht das Ziel ausgeschrieben, sondern einer der NÄCHSTEN vor uns liegenden Berge. Es waren also nicht nur noch 1 ¾ h zum Ziel. Sondern 1 ¾ h zur nächsten Bergspitze. So wanderten wir weiter, während die Sonne immer tiefer ging. Wir erlebten dort oben einen traumhaften Sonnenuntergang… Aber: wir waren noch dort OBEN, auf etwa zweihundert Metern Höhe. Und: das Ziel war nicht zu sehen. Es wurde immer dunkler und wir wussten, dass in Hong Kong die Sonne ca. 19Uhr untergeht, und das ziemlich schnell. So wurde uns langsam klar, dass wir das letzte Stück im Dunkeln laufen müssen. Dann kamen wir auf einer Bergspitze an, wo plötzlich zwei Wegweiser waren. Zwei verschiedene Richtungen. Das gleiche Ziel, aber unterschiedliche Zeitangaben. Natürlich haben wir den Weg mit der kürzeren Zeit gewählt. Dachten wieder, das Ziel ist auf dem Schild. Aber nein, es war nur der nächste Berg. Wussten wir im Nachhinein.

Wir wählten also den scheinbar kürzeren Weg, gingen somit aber tiefer in den Wald hinein, der rechts von der Bergkette ins Landesinnere führte. Eigentlich mussten wir immer auf dem Bergkamm langgehen, immer zur Linken von uns das Wasser sehen, das Plover Cove Reservoir. Aber wir wurden immer unruhiger, hatten Angst es nicht mehr zum Ziel zu schaffen. So liefen wir immer schneller, aufgehalten von den schwierigen Wegen, nunmehr furchtlos vor sämtlichen  großen männerhandgroßen riesigen Spinnen, die zum Teil auch dort wieder vorzufinden waren. Wir liefen so schnell, dass es auch nicht mehr vorsichtig war, wir teilweise wirklich nur hinab rutschten auf dem Geröll, auf dem Sand. Die Sonne ging so schnell unter, dass wir bald nicht mehr sahen, wo der nächste Tritt hin ging. Dann war es fast dunkel. Und wieder eine Gabelung. Links oder rechts?!? Keines der beiden Ziele sagte uns etwas. Von oben sahen wir noch Lichter von Orten, dachten, wir müssten da ja ankommen, irgendwann, bald. Aber es war dann schon zu spät zum Weiterlaufen.

Es war dunkel. Schwarz. Wir sahen nichts mehr.

Liefen los in die eine Richtung, obwohl wir nicht sahen, wo wir hintraten. Schnell wurde uns bewusst, das ist zu gefährlich, wir wussten nicht wo es hingeht, wir sahen nicht, was vor, hinter oder neben uns war, sahen keinen Weg mehr, geschweige denn unsere eigenen Hände. Gingen also langsam zurück zu der Gabelung. Was nun?!? Was machen wir jetzt?!? Wir konnten nicht mehr weiterlaufen. Keine Chance. Wir riefen eine Freundin an, sagten ihr, was auf den Schildern stand, fragten, ob sie uns sagen kann, wo wir sind, wohin wir müssen. Sie sagte, beide Wege führten nicht gleich zum Ziel, nur noch tiefer in den Country Park, der rechts von der Bergkette war.

Aber nicht zum Ziel. Nicht in der Dunkelheit.

Wir waren panisch, verzweifelt, aufgeregt, hatten Angst, wussten nicht mehr, was wir machen sollten. Konnten nicht zurück, nicht vor. Aber zum Glück konnten wir uns schnell beruhigen, wussten, dass Panik auch nichts half. Beruhigten uns mehr oder weniger und versuchten ruhig zu überlegen, was wir nun am besten machen…

Wir bleiben hier.

Wir haben keine andere Wahl. Wir bleiben einfach hier. Und wenn die Sonne am nächsten Morgen wieder aufgeht, würden wir wieder aufbrechen. Wir dachten erst, wir waren „lost“, aber uns wurde klar, wir sind immer noch auf ausgeschriebenen Wanderwegen, sind keinesfalls verloren. Und wussten dann auch, dass wir uns bei der ersten Gabelung falsch entschieden hatten, eigentlich wussten, dass wir immer auf dem Bergkamm lang gehen mussten, der Wanderweg immer am Wasser entlang führte. Aber wir liefen ja dann tiefer in den Country Park. Also wussten wir, wir müssten den Weg einfach zurück zur Gabelung und dann den anderen Weg gehen. Der Weg war auch durchgehend in größeren Abständen von Wanderschildern bestückt , wir wussten immer, dass wir auf dem richtigen Weg waren. Und dann wurde uns das auch wieder bewusst. Also überlegten wir… und stellten fest, wir hatten jeder noch ein Handtuch, konnten dieses ausbreiten, uns dort hinlegen.

Bis die Sonne aufgeht.

Wir telefonierten noch mit einer anderen Freundin, sagten auch ihr, was auf den Wegweisern stand. Sie fand irgendwann per Internet heraus, wo wir uns befanden, schrieb uns per SMS dann noch alle Berge auf, die dann bis zum Ziel folgen sollten. Denn diese waren ja immer ausgeschrieben, nicht das Ziel. Sie sagte auch, dass wir immer mit Blick zum Wasser auf den Wegen bleiben mussten. Es war einfach so beruhigend zu wissen, dass wir wussten wo wir waren, dass wir wussten, wo wir weitermussten, dass wir am nächsten Tag am Ziel ankommen würden. Nur eben eine Nacht  dort draußen verbringen mussten.

In den Hügeln. In diesem endlosen Wald.

Ein anderer Freund war so besorgt um uns, dass er Feuerwehr und Polizei anrief, diese uns dann anriefen, fragten, wo wir sind, ob es uns gut geht, ob wir Hilfe brauchen. Uns ging es gut. Wir wussten wo wir waren, konnten es aber nicht gut beschreiben, schon gar nicht den eher schlecht Englisch sprechenden Chinesen. Und wir wussten, dass sie selbst auch Stunden brauchen würden, um zu uns gelangen, vorausgesetzt, sie wussten, wo wir überhaupt zu finden waren. So sagten wir, dass wir sicher sind, uns sicher fühlen, es keinen Sinn macht, uns zu suchen und wir am nächsten Morgen einfach wieder aufbrechen und Richtung Ziel laufen würden, dass wir auch wussten, wohin wir mussten. Wir waren zu der Zeit schon so ruhig, dass uns diese Aufruhr dann schon irgendwie wieder zu viel war, uns DAS wieder Angst machte. Nicht unsere Situation, sondern die scheinbar anzufangende Rettungsaktion. Aber es tat sehr gut zu wissen, dass andere wussten, wo wir waren, dass wir eine Telefonnummer hatten, die wir anrufen konnten, wenn irgendwas sein sollte. Dass man uns letztendlich auch finden würde. So begann also diese Nacht in diesem scheinbar endlosen und dunklen Wald.

19:30 Uhr.

Es war noch immer sehr warm und angenehm von den Temperaturen. Wir waren klatsch nass, an den Füßen noch von den Regen, ansonsten vom Schwitzen, es war ja tagsüber auch sehr heiß. In nassen Klamotten sollte man nicht bleiben, das brachten uns unsere Eltern zum Glück bei. Und zum Glück hatten wir auch noch einen trockenen Bikini mit. So lagen wir dann da im Wald. Auf unseren Handtüchern. In Bikini. Um uns herum alles dunkel, schwarz. Wir wurden die ganze Nacht vom Zierpen der heimischen Tierchen, vielmehr wohl Insekten, unterhalten, hier und da war mal ein Rascheln in den Büschen und Bäumen. Mal krabbelte es am Körper, dann sprang was Kleines über uns, entlang unserer Füße. Ob sich vielleicht auch eine dieser riesen Spinnen von oben nach unten gerade abseilte?  Wir versuchten nicht weiter darüber nachzudenken, nahmen jedoch alle Geräusche um uns herum sehr intensiv wahr.

Angst hatten wir nicht.

Wir wussten nur nicht, welche Tierchen sich da vielleicht um uns tummelten, sich mit uns unterhalten wollten, uns Riesen vielleicht mal anfassen wollten. Wir waren ja schließlich fremd für sie und was man nicht kennt, möchte man gern beschnuppern. Glücklicherweise hatten wir Mückenspray dabei, was uns mit Sicherheit vor so manchen Insekten und Stichen bewahrte. Zwar haben wir doch ein paar Stiche auf den Beinen und – wie fies das von dem Biest war! – am Hintern. Aber das war‘s auch schon. Da wir uns natürlich auch mit Sonnencreme einsprühten an jenem Morgen, schwebte um uns herum dann eine Wolke aus Mückenspray, Sonnencreme, Hong-Kong-Sommerregen, Wanderschweiß, Angstschweiß, Feuchtigkeit. Kurz gesagt: wir stanken. Schon allein deshalb mussten wir keine Angst haben, dass uns viele Tiere zu nahe kommen würden.

Es wurde dann doch kühler. So kuschelten wir uns aneinander und wärmten uns. Beeindruckt von manchen Menschen, die hier auf der Straße in Hong Kong lebten und sich aus irgendwelchen Gründen auch immer mit Plastiktüten eindeckten – von Kopf, über Gesicht, über den ganzen Körper – fiel mir ein, dass ich auch noch eine Plastiktüte hatte. Die rissen wir dann so auf, dass wir dann eine etwa 50cm² „große“ Plastiktütendecke hatten, die uns noch etwas mehr Wärme spenden sollte. Das reicht leider noch nicht aus, damit wir uns kuschlig eingemollt fühlten. So kam Sophie auf die nächste geniale Idee.

Aerobic.

So standen wir auf, machten verschiedenste Übungen à la Bauch-Beine-Po. Uns wurde warm. Natürlich durften wir nicht zu laut sein, damit wir die schlafenden Tiere um uns herum nicht aufweckten. Wir konnten uns das Lachen dann auch nicht mehr verkneifen. Es muss schon sehr witzig ausgesehen haben, wie wir dort „hausten“. Auf Handtüchern, in Bikinis, aneinander gekuschelt, mit einer Plastiktüte hinreichend bedeckt und bei Bedarf in Action beim Aerobic-Kurs 😀

Spätestens hier darf man uns glauben, dass es uns gut ging.

Natürlich verging die Nacht nicht allzu schnell, wir machten wohl immer nur ein Auge zu, dösten mal ein paar Minütchen. Aber so richtig ruhig gemütlich schlafen gelang uns leider nicht. So waren wir froh, dass wir gegen 6Uhr am nächsten Morgen bemerkten, dass es langsam heller wurde.

Die Sonne ging auf.

Am nächsten MorgenDa rief uns auch schon wieder die Polizei oder irgendeine dieser Hilfseinrichtungen an, ob es uns gutgeht, wir uns bald auf den Weg machen würden und wir noch genug Essen und zu Trinken hätten. Ich bestätigte alles und sagte, wir machen uns nun auf und wissen, wo wir lang müssen und wo wir bei Bedarf auch anrufen konnten. Beide Seiten waren beruhigt. Natürlich hatten wir kein Essen und Trinken mehr. Die letzte Mahlzeit war am vorherigen Tag gegen 15 Uhr leckere, aber immerhin kalorienreiche Kekse. Das Trinken verbrauchten wir noch am Abend vorm „Schlafengehen“.

Auf gings. Let’s go home.

Wir packten unsere sieben Sachen, schlüpften in unsere noch immer nassen stinkenden Klamotten, guckten uns dabei um, wo und wie wir überhaupt in der Nacht hausten. Denn wir hatten uns ja bei Dunkelheit diesen Platz ausgesucht. Wir sahen ziemlich viele fette Ameisen, aber ansonsten nix Schlimmes.

So brachen wir auf zu der letzten Gabelung, wo wir den falschen Weg wählten. Wir waren erstaunt, wie weit wir noch gekommen waren in der Fastdunkelheit, wie lang wir schon den falschen Weg liefen. Und wie steil und wie krass er beschaffen war. Da liefen wir gestern im Dunkeln hinab??!!? So brauchten wir schon ca. 35min, um erstmal oben wieder anzukommen, sahen die Schilder wieder und gingen dann den richtigen Weg.

Bis zum Ziele sollten uns noch einige Herausforderungen begegnen. Bergauf, bergab, wieder sehr anspruchsvolle Wege. Da wir kein ordentliches Frühstück hatten, dass uns hätte für eine solche Wanderung bestärken können, waren wir nicht sooo stark auf den Beinen, aber gefühlt noch stark genug, um es bis zum Ziel zu schaffen. Zwischendurch hatten wir auch noch Quellwasser gefunden und füllten damit eine unserer leeren Wasserflaschen als Reserve. Ehrlich gesagt: Es gab Momente, wo wir dachten, es geht nicht mehr, wir können nicht mehr. Hier ist Ende.

Aber bald schon sahen wir das Ziel! Da war es! Das kleine Dorf!! Wir sahen, dass wir noch zwei oder drei, davon einen sehr hohen Berg, erklimmen mussten. Aber das Ziel vor Augen zu haben, das wir bis dahin noch nie gesehen hatten, beflügelte uns sehr, gab uns neue Energie. So schafften wir auch den letzten Berg mit unseren letzten Kräften und mussten dann nur noch bergab gehen. Nicht, dass das auch ohne Müh ging, denn die Wege waren von Anfang bis Ende sehr herausfordernd. Aber immerhin ging es bergab! Zwischendurch kam es uns so vor, als wenn das Örtchen doch nicht das Ende von unserem Weg war, sahen noch andere Berge und Wege, die uns befürchten ließen, noch sehr weit laufen zu müssen. Aber dann irgendwann sahen wir, dass unser Weg genau zu diesem Örtchen hinführte. Wir waren glücklich. Sooo glücklich!! Trafen noch drei Männer, fragten sie, wie weit das nächste Dorf entfernt sei. 5 Minuten.

5 Minuten! Wir hatten es geschafft.

Im Dorf angekommen, trafen wir scheinbar Einheimische, fragten, ob von dort Busse oder Taxen in den nächsten größeren Ort fuhren. Sie warteten selbst schon auf einen Minibus, wo wir dann mitfahren konnten. Uns war sehr unangenehm, dass wir so unglaublich stanken, uns selbst schon nicht mehr riechen konnten. Aber das war uns dann auch egal. Denn wir waren endlich angekommen. Konnten sitzen, uns ausruhen, Wasser trinken. Wir waren die glücklichsten Menschen der Welt!

Wie wertvoll ein Sitzplatz und ein Schluck Wasser in manchen Augenblicken sein kann.

Die letzten Schritte zu unserer Wohnung waren mit die Härtesten. Denn plötzlich spürten wir jeden einzelnen Muskel, taten uns unsere Füße weh. Unser Körper spürte bis zum letzten Moment diese Herausforderung und gab uns bis dahin alle Kraft, die wir brauchten. Doch in dem Moment, wo wir realisierten, wir sind fast angekommen, bekam auch unser Körper die Info: Du kannst dich jetzt ausruhen… Und dann standen wir vor unserer Wohnung. 10:30Uhr.

Exakt 24h später.

Reicher an einzigartigen Erlebnissen, reicher an unbeschreiblichen Impressionen, reicher an wertvollen Erfahrungen. Wenn uns einer zukünftig fragt, was DIE Geschichte unseres Lebens sei, dann werden wir beide sagen:

„Es war am 14. August 2010. In Hong Kong. 24h unseres Lebens.  24h voller Gefühlsschwankungen. 24h, in denen wir uns selbst neu kennenlernten. 24h, in denen wir an manch unserer Grenzen gingen. 24h, die uns ein Leben lang unvergesslich bleiben werden.“

Lantau Island – rosa Delphine, dicke Buddhas, Endloswanderungen und Wasserfalltieftauchen

•12. August 2010 • 7 Kommentare

Unsere Wege… Abgesehen von der Zeit, die mir fehlt alles festzuhalten, was ich hier alles so mache, gehen mir so langsam vor allem die Worte aus, um meine Erlebnisse annähernd so zu beschreiben, wie ich sie mit all meinen Sinnen empfinde! Herr Duden, ich brauch mehr Synonyme!

Das Wochenende hatten wir dieses Mal mit Party im Azure eingeleitet – einem chicken Club in der 29. Etage mit einem tollen Ausblick über Hong Kong. Coole Lounge, coole Musik und soooooooo viele Betrunkene Leute, die so betrunken waren, dass sie wegGESCHLEPPT werden mussten. Ich bin ja sonst nicht schadenfroh, aber ich konnte mir das Grinsen einfach nie verkneifen 😀

5 Uhr morgens war dann Bettzeit, 7:30 Uhr klingelte wieder der Wecker. Denn das Ziel an diesem Wochenende sollte Lantau Island sein, der größten Insel von Hong Kong. Da man dort anscheinend so einiges unternehmen kann, wollten wir dort zwei Tage verbringen und buchten somit ein Zimmer im Osten der Insel in Mui WoSilvermine Beach Hotel. Was mir nicht bewusst war – die Insel war innerhalb von ca. 45 min mit der U-Bahn von Hong Kong Island (wo ich wohne) zu erreichen 😀 Ist also sinngemäß das gleiche, wie wenn ich mir am Wochenende ein Zimmer auf dem Kiez in Hamburg mieten würde, um nicht nachts noch in meine WG zurückkehren zu müssen 😀 Nun, trotzdem wollten wir uns den Luxus gönnen und haben uns dann zu dritt in ein Doppelzimmer eingemietet 😉

Die Reise begann 9:10 Uhr mit der Fähre von Hong Kong Island nach Lantau Island. Erstes Ziel: Das kleine traditionelle Fischerdorf Tai O auf der anderen Seite der Insel, dass wir mit einer langen Busfahrt durch die wunderschöne Natur erreichten. Das Besondere an dem Dorf war, dass die Häuschen am Ufer dort ausschließlich von Pfählen getragen werden. War doch sehr beeindruckend. Das Highlight an dieser Stelle aber war ein kleiner Boat Trip mit einem Miniboot raus auf die See. Und was sahen wir da? DELPHINE!! Wir konnten es kaum glauben, waren total beeindruckt! Allerdings wurde uns damit auch unser Flipper-Bild zerstört. Denn die Delphine waren nicht so wunderschön glänzend grau. Sie waren rosa. Noch hässlicher als schweinchenrosa 😀 Nur ein kleiner Baby-Delphin hatte diese graue Farbe, wie man es aus der Serie kennt…

Mitten auf dem 5,7km langen SeilbahnVon Tai O ging es nach Tung Chung, wo wir mit der 5,7 km langen Seilbahn ins Landesinnere nach Ngong Ping zu einem der größten Buddhas der Welt wollten, der da einfach mitten auf einem hohen Berg mit seinem dicken Bierbauch rumsitzt. Bevor wir dort aber ankamen, machten wir beim Anstehen für die Seilbahn noch eine nette Bekanntschaft: Ein Reisender aus Schweden, der mit sich allein unterwegs war. Wir kamen ins Gespräch und so verbrachten wir die nächsten drei Stunden spontan zusammen, schauten uns den 26 m großen Big Buddha an und das sogenannte Kloster Lo Pin Monastery, das gleich daneben zu finden war. Schon beeindruckend, wie Menschen dazu fähig waren, diesen Buddha dort oben hinzustellen, so prächtig und mächtig!

Unterwegs mit Mikael, dem SchwedenDa die Natur so wunderschön dort war und Sophie und ich mittlerweile eine Leidenschaft für Wandern entwickelt haben, wollten wir von dort aus noch Richtung Lantau Peak, dem höchsten Berg auf Lantau, die Berge hinauf wandern, die Insel von oben betrachten und einen Ausblick auf das Meer und die umliegenden Inseln genießen. Dem Schweden erschien das leider zu anstrengend. Und so trennten sich unsere Wege wieder – vereinten sich aber im Facebook wieder 😀

Wir liefen einfach los, wussten noch nicht wohin, außer, dass es irgendwo gen Himmel gehen sollte, wir mit der Natur vereint waren, ihre Schönheit sehen und spüren, diese frische Luft genießen und hinaus aufs Meer blicken konnten. Der Weg wurde dann zu einer scheinbar endlosen Treppe, und trotz der heißen Temperaturen und der brennenden Sonne liefen wir einfach immer weiter, wollten nur noch hoch hinaus. Es war sooo beeindruckend! So schön! So einzigartig! Leider konnten wir nicht bis zur Bergspitze wandern, da wir nicht bei Dunkelheit erst wieder hinabsteigen wollten und so umkehren mussten. Zurück auf der Ebene des Buddhas angekommen, wollten wir uns dann in den Bus setzen, um so zum Hotel zu gelangen.

...und dann war da noch der Wisdom Path :DAuf dem Weg dorthin kamen wir aber noch an einem wegweisenden hölzernen Schild vorbei, auf dem „Wisdom Path“ stand – Weisheitspfad. Es klang sooo spannend – den mussten wir noch gehen! Und so liefen sie diesen Wisdom Path empor, Schritt für Schritt, auf der Suche nach der Weisheit, in sich gehend, von spirituellen Geistern befangen und doch so frei fühlend! Wollten wir es anfangs nicht wahrhaben, aber am Ende dieses Pfades kamen auch wir der Weisheit auf die Spur, fanden den wahren Grund für so manch scheinbar ungelöste Geheimnisse heraus… 😉

Im Übrigen war der Pfad ca. 100m lang und hatte gar kein Ende – denn er war in Gestalt einer Acht (die Unendlichkeit darstellend) und führte wieder zurück auf den Weg zurück zum Buddha 😀

hautnah dabei...Auf dem Weg zum Bus standen dann plötzlich Stiere rum. STIERE! Vier an der Zahl, mitten auf der Straße. Und trugen einen privaten Stierkampf aus. STIERKAMPF! MITTEN AUF DER STRASSE!! Ein paar Meter von uns entfernt! Wir trauten unseren Augen nicht! Da stellte sich doch so manches Haar auf Arm und Beinen auf. Wir schlichen uns mehr oder weniger am Schauplatz vorbei, um nicht auch noch IN diesen Kampf zu gelangen. So liefen wir zum Busplatz, um zu gucken, wann der nächste bzw. letzte Bus fährt, bevor wir noch ein paar Souvenirs kaufen wollten. Wir kamen an und da fuhr auch schon der letzte Bus. Er fuhr nur leider ohne uns. Wir waren ca. zweieinhalb Sekunden zu spät! Es war wie im Film. Aber wir mussten einfach nur lachen 😀 Ein netter Mann rief dann ein Taxi für uns, das uns dann zum Hotel brachte. 13,50 EUR für 40 Min Fahrt! Wobei es 2 für 1 war. Taxi- und Achterbahnfahrt in einem 😀Warten aufs Taxi

Zurück im Hotel, machten wir uns von dort auf die Suche nach etwas Nahrhaftem, aßen seeeehr lecker in einem kleinen Restaurant und ließen diesen wunderschönen, erlebnisreichen Tag am Strand ausklingen. Saßen dort unterm Himmelszelt, schauten aufs Wasser hinaus, atmeten diese frische Meeres- und Naturluft ein, ließen den Tag nochmal Revue passieren. Bekamen Gänsehaut bei dem Gedanken, was wir dieses Mal wieder alles erlebten. An diesem einen Tag. Und dann setzte noch ein Gewitter ein. Blitze ließen den ganzen Himmel erhellen, machten die Nacht und den vergangenen Tag umso einzigartiger.

Natürlich haben wir am nächsten Morgen nicht bis Mittag gepennt! Angesichts der vielen Dinge, die man hier machen kann, ist jede Stunde mehr Schlaf eine Stunde weniger intensive Erlebnisse 😉 So sportlich und energetisch, wie Sophie und ich sind, sind wir am Sonntagmorgen 7 Uhr aufgestanden, sind am Strand entlang gejoggt, Treppen hoch, Treppen runter, immer wieder von diesen großen fetten Spinnen über uns begleitet. Zum Schluss sind wir dann ins Wasser gesprungen und haben unser morgendliches Sportprogramm mit einer großen Runde Schwimmen abgeschlossen. Wär schon geil, wenn man am Strand wohnen würde! So wie jenen Morgen öfters in den Tag zu starten, würde einem so viel mehr Energie für den ganzen Tag verleihen! Ein Traum…

Am Anfang unserer Wandertour am SonntagNachdem wir uns im Hotel am Frühstücksbuffet satt gefuttert haben, haben wir uns eine große Karte von der Insel gekauft und geguckt, was wir noch machen könnten. Schnell stand fest, wir wollten eine größere Wanderung unternehmen. Wohin? Mal gucken 🙂 Da es eine Insel ist, würden wir schon irgendwann irgendwo wieder rauskommen 😀 So packten wir unsere Wanderrucksäcke und stiefelten los… Nach etwa einer halben Stunde kam schon das nächste Highlight: Ein wunderschöner Wasserfall plätscherte da aus den Bergen hinunter ins Tal. Da der Wasser fall über viele Felsen und große Steine führte, konnten wir auf diesen munter rumspringen. War wie ein kleiner Kletterparcour und ich hab mich da total wohlgefühlt 😀 Neben uns waren da noch drei ganz begeisterte Chinesen rumgesprungen, die sich zuvor in ihre Badehosen geschmissen haben und sich überall mal in den Wasserfall setzten und das Wasser auf sich plätschern ließen. War echt super witzig zu beobachten, hab mich total kugelig gelacht 😀

Dann ging es weiter… Nun hieß es, dass wir uns auf dem Olympic Trail befinden würden, der angeblich 4,8 km oder so sein sollte. Also… Let’s do it! Noch immer wussten wir nicht, wo uns dieser Weg hinführen sollte, aber wir folgten einfach den Schildern, unserer Landkarte und vor allem aber unseren Sinnen. Es war sooo unglaublich heiß und die Sonne brannte uns auf Haut und Haar. Aber das war uns egal! Wir haben das Wandern sooo unglaublich genossen, sind immer weiter hinaufgestiegen, es schien einfach unendlich zu sein, aber es war einfach einzigartig in dieser prächtigen Natur zu sein, dem unbekannten Weg zu folgen, die Vegetation zu bestaunen, den Ausblick auf die Insel zu genießen. WAHNSINN!! Irgendwann wurde uns bewusst, dass wir uns auf dem Weg auf die andere Seite der Insel begaben, also einmal die ganze Insel überquerten von Osten nach Nordwesten.

Kurz vorm Ziel war aber kein Weg mehr… So gelangten wir erst in eine Sackgasse, die gegen Ende wie ein Dschungel war, wo ich doch schon als kleiner Hosenscheißer unterwegs war, der sich vor all den riesen Spinnen fürchtete. Aber Sophie war so groß!, so mutig!, so stark!, so furchtlos!, dass sie voran schritt und mit einem riesen Bambus-Stock den Weg für uns freikämpfte… war daher wiederum total lustig 😀 In dieser Etappe sind wir auch Fischern begegnet, die uns dann auf den richtigen Weg wiesen, uns zu unserer Überraschung dann auf Deutsch verabschiedeten 😀  Zudem sind wir dort ganz vielen kleinen Krabben begegnet, die mich irgendwie total faszinierten… Da waren sooo viele!! Sie schienen da ihr eigenes kleines Biotop zu haben.

… So begaben wir uns dann auf die letzte Etappe dieser Tour und kamen dann tatsächlich auch am Schild an, dass uns das Ende dieses Olympic Trails anzeigte und uns zu einer Straße gen Zivilisation führte. Dort gab es auch eine Bushaltestelle in den doch etwas weiter entfernten Ort Tung Chung. Dumm nur, dass dieser anscheinend nicht fuhr. Doch das Glück verfolgte uns und in diesem Moment kam ein rotes Auto in diese Busschleife. Wir fragten, wie wir denn nach Tung Chung kommen würden, ob und wann die Busse fahren würden… Die gute Frau meinte, da fährt kein Bus am Sonntag, aber war dann so super freundlich und hatte uns angeboten uns mitzunehmen und nach Tung Chung zu bringen. Wir waren echt sprachlos in dem Moment. Wie nett war das denn bitte?!?!  Sie kannte uns gar nicht und nimmt da eben mal drei verschwitzte junge Mädchen, die da gerade aus dem Dschungel kamen, auf die Rückbank und brachte uns zum nächsten Ort?! Wow!!

Discovery BayIn Tung Chung nahmen wir den Bus zu unserem letzten Ziel an diesem Tag: Discovery Bay – eine Region im Norden der Insel. Man erzählte uns zuvor, dass dort auch ein toller Wasserfall zu finden sei… Dort angekommen, schien es ihn allerdings nicht so wirklich zu geben… So gingen wir unserer Intuition nach einen Weg, fragten uns auf diesem weiter gen Ziel durch, liefen mal eben ins falsche Gebüsch und gelangten dann aber doch tatsächlich noch über einen versteckten Seitenweg von der Straße, durchs Gebüsch zu diesem faszinierenden Wasserfall!! Da hab ich mich wieder soooo wohlgefühlt 😀

Konnte auch dort wieder auf den Felsen und großen Steinen rumspringen, den Wasserfall rauf und runter, wie ein kleines Kind 😀 Als ich weiter unten war, sah ich ein paar Jungs im Wasserfall baden und auch von einem höheren Felsen in den Wasserfall springen. Ich war total fasziniert davon und hatte dann sogar noch ein cooles Foto von einem der Jungs machen können, während er von diesem Felsen hinab sprang!

Leider hatten wir nicht mehr allzu viel Zeit, mussten dann wieder zurück in den Ort und nahmen dann die Fähre von Discovery Bay zum Fährhafen, an dem unser Hotel stand. Bevor wir uns jedoch auf den Weg dorthin begaben, entschied ich mich noch dazu, meinen Kopf ins Wasser zu stecken, um mich damit ein wenig zu erfrischen 😀

… Dort gönnten wir uns zum krönenden Abschluss noch ein leckeres Essen im lokalen Restaurant, bevor wir uns schließlich wieder auf die Fähre zurück nach Hong Kong Island begaben…

… WAS FÜR EIN WOCHENENDE!! … So ziemlich jeder, dem wir hier von all diesen Erlebnissen erzählen, guckt uns fragend und begeistert zugleich an, wie wir denn all das in nur zwei Tagen machen konnten… Und überhaupt, dass wir immer nur unterwegs sind, die ganze Welt zu umkreisen scheinen… Manche meinen auch, dass Sophie und ich mal „runterkommen und langsamer machen sollten“… WARUM??? Wir sind hier immerhin nur drei Monate und haben noch sooooo viel vor!!!

Unsere Erkenntnis war gestern übrigens…WIR HABEN DOCH SCHON EIN SUPER GEILES LEBEN!! 🙂 🙂 🙂